Solaris: Ein Jahr Open Source

Nach Angaben von Sun sind ein Jahr nach dem Start von OpenSolaris 14.000 Personen in deren Community aktiv. Davon sind 1500 Mitarbeiter von Sun. In den verschiedenen Diskussionsgruppen des Projekts finden sich fast 40.000 Postings.

Um das quelloffene Betriebssystem gibt es weltweit 30 Anwendergruppen. An 30 Universitäten steht OpenSolaris auf dem Lehrplan, während Sun für das erste Jahr ursprünglich nur auf zehn Universitäten gehofft hatte.

OpenSolaris hat etwa 90 Prozent des Umfangs von Solaris 10, das auf fünf Millionen Programmierzeilen kommt. Die fehlenden zehn Prozent sind in erster Linie Treiber für Geräte, deren Hersteller diesen Code nicht freigeben wollen. Außerdem gibt es Closed Code von nicht mehr existenten Unternehmen. In OpenSolaris hat die Community 440 Bugs entdeckt; bisher sind 147 Fehler für das nächste Release "Nevada" behoben worden. Insgesamt hat die Community in 170 Fällen Code für OpenSolaris zur Verfügung gestellt, davon sind 100 Entwicklungen akzeptiert worden.

Letzteres weist auf eine Eigenart der OpenSolaris-Entwicklung hin: Die 12.500 unabhängigen Mitglieder der OpenSolaris-Community reichen ihre Codevorschläge bei Sun-Ingenieuren ein. Wenn diese einen Vorschlag akzeptieren, stellen sie ihn in das Sun-eigene Codemanagement-System ein. Das Verfahren scheint nicht so gut zu funktionieren, wie Stephen Harpster, Direktor für Open-Source-Software in der Solaris-Organisation von Sun, gegenüber dem Nachrichtendienst "Computerwire" andeutete: "Derzeit bekommen wir Feedbacks viel schneller und im Entwicklungszyklus viel früher, als es bisher der Fall war."

Sun habe sich daher für ein neues Codemanagement-System namens "Mercurial" für OpenSolaris entschieden. Dieses befindet sich in Beta-Tests und soll gegen Ende des Jahres eingeführt werden. Mercurial ist ein verteiltes Code-Repository, das OpenSolaris über verschiedene rund um den Globus aufgestellte Server zur Verfügung stellen wird. Gleichzeitig aber erfolgt das Management der OpenSolaris-Schleudern zentral. Sun-Manager Harpster geht davon aus, dass nach der Einführung von Mercurial die Community viel einfacher und direkter Code für die Entwicklerversion von OpenSolaris beitragen kann. (Ludger Schmitz/cvi)

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