Informatiker-Mangel

Softwareentwickler sind gefragt wie noch nie

Ausbildungsprofil

Recht eindeutig beantworten lässt sich die Frage nach dem verlangten Ausbildungsprofil: Arbeitgeber wünschen sich für IT-Jobs in erster Linie Ingenieure und Informatiker. In über der Hälfte der Anzeigen wurde ein solcher Abschluss erwartet. Überraschend wenig Interesse gibt es an Wirtschaftsinformatikern. Ihnen gelten lediglich drei Prozent der Offerten, in zwei Prozent der Fälle sollten es Betriebswirte sein, und erst dann folgen Mathematiker und Physiker. Ob die Unternehmen die gewünschten Kandidaten auch tatsächlich bekommen, steht auf einem anderen Blatt. Trainee- und Einarbeitungsprogramme nehmen jedenfalls zu, und die Industrie gibt auch Nichtinformatikern wieder eine Chance, vorausgesetzt, sie können ihre IT-Affinität anhand praktischer Erfahrungen nachweisen.

Von den Berufen steht der Anwendungsentwickler ganz oben auf der Wunschliste der Arbeitgeber. Allein 6534 Offerten erschienen für Programmierer, über 20 Prozent mehr als im Vorjahr. Noch stärker stieg das Interesse an Internet-Spezialisten, wenn auch auf geringerer Basis. Nach 662 Stellen im Jahr 2005 und 893 ein Jahr darauf wurden 2007 in diesem Bereich 1265 freie Positionen ausgeschrieben. Größer als 2006 war auch das Interesse an Netz-, Datenbank- sowie Systemspezialisten. Leicht zurückgegangen ist dagegen das Angebot für Verkäufer und Organisatoren.

Im Widerspruch zu den Verlautbarungen der Arbeitgeberverbände steht eine andere Zahl. Nicht einmal ein Prozent der Stellen wird in Teilzeit angeboten. Der Traum von der Work-Life-Balance oder der Chance, sich verstärkt um den Nachwuchs oder auch um Hobbies zu kümmern, lässt sich in dieser Branche kaum umsetzen.

Die meisten IT-Stellen wurden 2007 erneut in Bayern angeboten. Der Freistaat hat seine Position als attraktivste Region in den vergangenen Monaten sogar ausgebaut. Mittlerweile entfallen ein Fünftel der Angebote (5645 Offerten) auf das südlichste Bundesland. Es folgen Baden-Württemberg mit 15 Prozent und Nordrhein-Westfalen mit zwölf Prozent. (Computerwoche/mzu)