Software für das Auto der Zukunft

In dem Projekt ‚mobilSoft’ wurde ein neuer Softwarestandard für die Entwicklung elektronischer Komponenten in Pkws entworfen.

In einem Pkw der Oberklasse steuern schon heute bis zu 70 verschiedene Kleincomputer die Bordelektronik. Nach einer Studie der Managementberatung Mercer Management Consulting wird sich die Software für die elektronischen Pkw-Komponenten in den nächsten 15 Jahren verdoppeln.

Bis zu 70 verschiedene Kleincomputer steuern in einem Pkw der Oberklasse die Bordelektronik. Abb.: Audi AG
Bis zu 70 verschiedene Kleincomputer steuern in einem Pkw der Oberklasse die Bordelektronik. Abb.: Audi AG
Foto: xyz xyz

„Ein riesiger Markt, gleichzeitig aber auch eine echte Herausforderung für die Zulieferfirmen“, urteilt Mike Heidrich von der Fraunhofer-Einrichtung für Systeme der Kommunikationstechnik ESK. Zusammen mit Ingenieuren von Audi, Siemens VDO und dem Zulieferer ESG hat sein Team einen neuen Softwarestandard entworfen. Er soll die Entwicklung der computergesteuerten Komponenten einfacher und zuverlässiger machen. „Bisher arbeitet jeder Hersteller mit einem eigenen Softwaresystem. Wenn eine Zulieferfirma neue Komponenten entwickelt, müssen diese an die verschiedenen Systeme angepasst werden. Bei einer komplexen Software ist das ein aufwendiger Prozess“, so Heidrich.

Im Projekt „mobilSoft“ haben die Forscher jetzt ein einheitliches Konzept für die Softwareentwicklung der Zukunft erarbeitet. Basis des Standards ist eine Softwareplattform, die alle Zulieferer und Hersteller der Automobilbranche nutzen können. Heidrich: „Dieses Datenformat schafft die Basis, die notwendig ist für einen einheitlichen Informationsaustausch. Damit lässt sich bei der Entwicklung neuer Komponenten Zeit und Geld sparen.“

Wenn sich der Standard durchsetzt, können neue Trends in der Fahrzeugentwicklung besser bedient werden. Die Zukunft gehört laut Heidrich wenigen, aber dafür leistungsstärkeren Recheneinheiten. Sie sollen ausreichend Kapazität für die nächste Generation von elektronischen Service- und Sicherheitspaketen bieten. Als Beispiele nennt Heidrich Fahrerassistenzsysteme und Infotainment-Angebote.

Das Projekt mobilSoft wurde vor wenigen Tagen abgeschlossen. „Wir konnten zeigen, dass eine Integration der Automobil-Software möglich ist. Jetzt haben die Hersteller das Wort“, resümiert Heidrich. In den nächsten Monaten wollen die Projektpartner den neuen Standard bei den zuständigen Gremien vorstellen. (dsc)