Nach wie vor Bedenken wegen Kosten und Sicherheit

Software-as-a-Service: Exponentielles Wachstum

Einer Studie von Forrester Research zufolge hat sich 2007 die Zahl der Nutzer von Software-as-a-Service-Lösungen (SaaS) im Vergleich zum Vorjahr um 33 Prozent erhöht. Jedoch bleibt der Gesamtanteil mit 16 Prozent weiterhin gering.

Laut einer Umfrage von Forrester Research unter rund 1000 IT-Verantwortlichen in Europa und den USA nutzten im vergangenen Jahr etwa 16 Prozent der Firmen SaaS-Lösungen. Das bedeutet gegenüber 2006 ein Plus von 33 Prozent. Allerdings könnte die Dunkelziffer der SaaS-Nutzung weit höher liegen, mutmaßt Liz Herbert, Analystin von Forrester Research. Oft würden Fachabteilungen auf eigene Faust Softwareservices ordern und die eigene IT-Abteilung außen vor lassen.

Neben den Anwenderunternehmen, die bereits SaaS-Anwendungen einsetzen, sind weitere 46 Prozent der befragten IT-Verantwortlichen an entsprechenden Lösungen interessiert beziehungsweise planen deren Einsatz bereits. 37 Prozent der Befragten haben Forrester zufolge bislang kein Interesse an Mietsoftware. Obwohl sich das Modell bereits seit einigen Jahren am Markt etabliert, gibt es nach wie vor einige Vorbehalte. Firmen, die SaaS-Lösungen ablehnen, verweisen beispielsweise auf Bedenken bezüglich der Integration, Anpassung und Sicherheit der entsprechenden Software. Außerdem zweifeln die Befragten an der Performance der via Netz bereit gestellten Mietlösungen und monieren die Abhängigkeit von einem einzelnen Anbieter. Allerdings geht Herbert zufolge die Zahl der SaaS-Verweigerer zurück. 2006 lag deren Anteil mit 41 Prozent noch vier Prozentpunkte höher. Der hohe Anteil der an SaaS interessierten deute zudem darauf hin, dass die Zahl der SaaS-Nutzer in den kommenden Jahren weiter steigen wird.

Die wachsende Verbreitung von SaaS-Lösungen wird nach Einschätzung der Forrester-Analystin auch dazu führen, dass die Mietsoftware enger in die bestehenden Softwarelandschaften der Unternehmen eingebettet wird. Am weitesten verbreitet sind nach wie vor SaaS-Lösungen im Bereich Human Capital Management (HCM). 45 Prozent der befragten SaaS-Nutzer setzen entsprechende Lösungen ein. Es folgen die Segmente Collaboration mit 38 Prozent und Customer Relationship Management (CRM) mit 36 Prozent. Mit einem Anteil von 31 Prozent werden mittlerweile auch ERP-on-Demand-Lösungen stärker nachgefragt. SaaS-Interessenten kommen vor allem aus den Branchen Versorgungsunternehmen, Handel, Dienstleistungen und der öffentlichen Hand.

Um die Verbreitung von Mietsoftware zu forcieren, hätten die Anbieter allerdings noch eine Reihe von Hausaufgaben zu erledigen, mahnt Herbert. Zwar hätten sich Punkte wie die Integration und die Anpassbarkeit der Lösungen weiter verbessert. Dennoch gebe es immer noch einige Kritikpunkte, gegen die die Anbieter ankämpfen müssten. Auch die Kosten spielen dabei eine Rolle, erinnert die Analystin. Die SaaS-Protagonisten stellten die günstigen Mietkosten und die wegfallenden Anfangsinvestitionen in den Vordergrund. Viele Anwender befürchten jedoch, dass auf lange Sicht eine Mietsoftware durch die laufenden Kosten teurer käme als ein Lizenzkauf. (Computerwoche/mzu)