Sober-Wurm entlarvt Sexualtäter
Noch im November hatte selbst das Bundeskriminalamt (BKA) vor der Gefährlichkeit des Computerwurms "Sober Y" gewarnt (tecCHANNEL berichtete). In Paderborn half der digitale Schädling der Polizei dagegen bei der Aufklärung mehrerer Sexualdelikte.
Der Massen-Mailer "Sober Y" versteckt sich als Anhang von E-Mails, verschickt sich selbstständig weiter und fälscht dabei die Absenderadresse. Unter anderem nutzt er die E-Mail-Adressen des BKAs oder anderer Polizeidienststellen. In der Betreffzeile ist dann unter anderem zu lesen: "Ermittlungsverfahren eingeleitet".
Das hat einen 20-Jährigen Paderborner so verunsichert, dass er "die Flucht nach vorn" wagte, so die Pressestelle der Polizei. Er hatte sich ertappt gefühlt, nachdem er eine Sober-Mail erhalten hatte und sich wegen eines "Ermittlungsverfahrens" bereits für einen "Beschuldigten" hielt. Der Mann gab zu, pornografische Bilder von Kindern zu besitzen. Die Kriminalbeamten entdeckten einige der Bilder auf der Festplatte und konnten ermitteln, dass der junge Mann auch Bilder per E-Mail verschickte. Nach Einschätzung der Polizei handelt es sich bei dem Mann nicht um einen Intensivtäter im Bereich der Kinderpornografie. Ein Strafverfahren wurde eingeleitet. Als ironisches Fazit schreibt die Pressestelle der Kreispolizei: „Nicht immer sind Mail-Würmer so "schädlich" wie allgemein angenommen.“ (mja)
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