SOA-Competence-Center wird auf CeBIT eröffnet

Auf der CeBIT wird ein SOA-Competence-Center (SCC) der TU Darmstadt eröffnet. Es soll Unternehmen bei der Einführung von SOA nach dem aktuellsten Stand der Forschung beraten. Zudem präsentieren die Darmstädter eine Software, die eine Optimierung des Geschäftsprozesses noch während seiner Umsetzung durch IT-Services möglich macht.

„Das Kompetenzzentrum wird die Etablierung von Service-orientierten Architekturen in Deutschland ein gutes Stück voranbringen", so Prof. Ralf Steinmetz, Leiter des Fachgebiets Multimedia Kommunikation (KOM). „Unternehmen sind durch den internationalen Wettbewerb gezwungen, ihre Software zu standardisieren und wieder zu verwenden. Unser Zentrum bietet ihnen dabei Beratung und Unterstützung auf dem aktuellsten Stand der Forschung.“ Das Kompetenzzentrum soll durch seine Anbindung an die Technische Universität Darmstadt in der Lage sein, neueste Forschungsergebnisse zu SOA direkt an die Kunden weiterzugeben. Die Eröffnung des SCC findet am 19.3. um 14.00 Uhr in Halle 9, Stand C22 statt.

Die Darmstädter Wissenschaftler werden auf der CeBIT zudem den Prototypen einer Software vorstellen. Sie soll die Umsetzung und Anpassung von Geschäftsprozessen durch IT-Services flexibler, schneller und kostengünstiger als mit bisherigen Systemen machen. „WSQoSX“ (Web-Service Quality of Service Architectural Extension) heißt das System für das Management Web-Service-basierter Geschäftsprozesse.

„Bislang gibt es lediglich Konzepte einiger großer IT-Firmen, die eine Optimierung der Geschäftsprozesse während der Laufzeit ermöglichen. In Softwareprodukten wurden sie bisher aber nur in einzelnen Aspekten umgesetzt. Unser Prototyp erlaubt es, die Prozesse automatisch und mit der vom Kunden gewünschten Qualität auszuführen“, erläutert Nicolas Repp, Forscher am Fachgebiet KOM.

So könne mit WSQoSX bereits während des Ablaufs des Prozesses durch die Analyse von Teilprozessen erkannt werden, ob der gesamte Geschäftsprozess die Qualitätsanforderungen des Kunden erfüllt. Beispielsweise könne eine Bank bei der Kreditprüfung fordern, dass diese Prüfung nicht länger als fünf Stunden dauern und weniger als 20 Euro kosten soll. „Laufen Dauer oder Kosten aus dem Ruder, werden automatisch Gegenmaßnahmen eingeleitet“, so Rainer Berbner, Forschungsgruppenleiter IT-Architekturen am Fachgebiet KOM. Das System ermöglicht dann die automatische Auswahl und Einbindung alternativer Services in den Geschäftsprozess, um die Qualitätsanforderung der Bank sicherzustellen. (Detlef Scholz)