SSD statt Festplatte

So zieht Windows ohne Neu-Installation um

5. Den Windows-PC vom neuen Flash-Datenträger booten

Die Größe der Partitionen auf der SSD lässt sich anpassen. Für die Wiederherstellungspartition genügt die ursprüngliche Größe auf der Festplatte.
Die Größe der Partitionen auf der SSD lässt sich anpassen. Für die Wiederherstellungspartition genügt die ursprüngliche Größe auf der Festplatte.

Im optimalen Fall startet Windows ohne weitere Konfiguration von der neuen SSD. Bei einigen Hauptplatinen müssen Sie die Bootreihenfolge im Bios/Firmware-Setup ändern. Rufen Sie dazu das Setup kurz nach dem Start des PCs über Tasten wie Esc, F2 oder Entf (bzw. Del) auf. Welche Taste dafür zuständig ist, sollte beispielsweise im Handbuch des PCs oder der Hauptplatine stehen. Die Booteinstellungen befinden sich im Menü „Advanced BIOS Features“, „Boot Features“ oder ähnlich. Suchen Sie dort nach einer Option wie „Hard Disk Boot Priority“, und setzen Sie die SSD oder den EFI-Boot-Eintrag an die erste Stelle.

6. Das Betriebssystem optimal für den neuen Datenträger einrichten

Windows 7, 8 und 10 erkennen automatisch, dass das System sich auf einer SSD befindet. Der Unterschied zur Festplatte betrifft vor allem die Einstellungen für die Defragmentierung. Eine SSD muss und sollte nicht defragmentiert werden. Stattdessen sorgt der Trim-Befehl dafür, dass nicht mehr genutzte Speicherblöcke freigegeben werden. Sicherheitshalber sollten Sie prüfen, wie die Defragmentierung arbeitet. Drücken Sie die Tastenkombination Win-R, geben Sie dfrgui ein, und bestätigen Sie per Klick auf „OK“. Ist Windows 7 installiert, sollte beim Systemlaufwerk in der Spalte „Zuletzt ausgeführt“ der Eintrag „Nie ausführen“ auftauchen. Andernfalls schließen Sie nach Klicks auf „Zeitplan konfigurieren“ und „Datenträger auswählen“ das Laufwerk von der Defragmentierung aus. Bei Windows 8 und 10 gibt es die Spalte „Medientyp“, in der „Solid-State-Laufwerk“ steht. Weitere Maßnahmen sind hier nicht erforderlich.

Um Platz auf der SSD zu sparen, können Sie bei Windows 8 und 10 den Schnellstart und den Ruhezustand deaktivieren. Beide Funktionen haben bei einer SSD keine große Wirkung, sorgen aber für unnötige Schreibzugriffe. Drücken Sie Win-X, und klicken Sie auf „Energieoptionen“. Klicken Sie auf der linken Seite „Auswählen, was beim Drücken des Netzschalters geschieht“ an. Entfernen Sie das Häkchen vor „Schnellstart aktivieren (empfohlen)“ und klicken Sie auf „Änderungen speichern“.

SSDs müssen nicht defragmentiert werden. Windows 8 und 10 erkennen das automatisch und zeigen den Medientyp „Solid-State-Laufwerk“ an.
SSDs müssen nicht defragmentiert werden. Windows 8 und 10 erkennen das automatisch und zeigen den Medientyp „Solid-State-Laufwerk“ an.

Sollte die Option nicht zu sehen sein, klicken Sie vorher auf „Einige Einstellungen sind momentan nicht verfügbar“. Öffnen Sie über Win-X eine Eingabeaufforderung mit administrativen Rechten und führen Sie folgende Befehlszeile aus:

powercfg -h off

Befindet sich im PC eine weitere Festplatte, nutzen Sie diese für die Auslagerungsdatei. Auch das spart Platz auf der SSD und verringert die Schreibzugriffe. Drücken Sie die Tastenkombination Win-Pause und klicken Sie auf „Erweiterte Systemeinstellungen“. Gehen Sie auf die Registerkarte „Erweitert“ und klicken Sie unter „Leistung“ auf „Einstellungen“. Gehen Sie auf „Erweitert“ und dann auf „Ändern“. Für das Systemlaufwerk wählen Sie „Keine Auslagerungsdatei“, für die weitere Festplatte „Größe wird vom System verwaltet“. Klicken Sie jeweils auf „Festlegen“.

Was ist besser: Windows-Kopie oder Neuinstallation?

Den Umstieg auf eine SSD können Sie auch für eine Neuinstallation des Systems nutzen. Ein frisch aufgesetztes Windows ist von dem Ballast befreit, der sich mit der Zeit im System angesammelt hat. Es läuft wahrscheinlich zuverlässiger und schneller als eine Kopie des Systems. Ist auf dem PC jedoch viel Software installiert, kann die Neueinrichtung sehr zeitaufwendig werden. Teilweise müssen Sie Seriennummern neu eintippen oder Software beim Hersteller erneut aktivieren. Letzteres stellt zumindest für Windows kaum ein Problem dar. Bei Rechnern mit vorinstalliertem Windows 8 oder 10 erfolgt die Aktivierung in der Regel automatisch. Das gilt auch für Geräte, bei denen Sie das kostenlose Upgrade auf Windows 10 durchgeführt haben. Microsoft erkennt, dass Windows 10 bereits einmal auf der Hardware installiert wurde, und aktiviert automatisch. Seit dem großen Herbst-Update auf Version 1511 (Build 10586) lässt sich Windows 10 auch mit einem Lizenzschlüssel von Windows 7, 8 und 8.1 neu installieren. Die ISO-Datei für die Installation können Sie über das Microsoft Media Creation Tool kostenlos herunterladen.

(PC-Welt/ad)