Mobiler Hotspot, Lokale SIM-Karte etc.

So schlagen Sie dem Roaming-Wucher ein Schnippchen

Hardware-Lösungen helfen sparen

Neben der Suche nach der geeigneten SIM-Karte sollte man auch einige Gedanken an die genutzte Hardware verschwenden. Dies gilt insbesondere dann, wenn man am Handy weiterhin unter seiner Rufnummer erreichbar sein will und/oder mehrere Personen und Geräte mobil online gehen wollen. So unterstützen zwar die meisten Smartphones inzwischen Tethering, also den Aufbau eines eigenen Wifi-Hotspots, auf den bis zu fünf Devices zugreifen können. Dual-SIM-Handys, die gleich zwei SIM-Karten aufnehmen können, sind jedoch weniger weit verbreitet.

Gemietete Hardware rentiert sich nur selten.
Gemietete Hardware rentiert sich nur selten.
Foto: Tep

Abhilfe schafft in diesem Fall ein UMTS-Router (Mifi), der wie moderne Smartphones ein WLAN-Netz aufbauen kann. Mit Preisen ab rund 60 Euro sind die Devices inzwischen so erschwinglich geworden, dass sich Mietgeräte, wie sie Tep Wireless, Keepgo und andere Firmen anbieten, bereits nach bei einem kurzen Auslandsaufenthalt kaum mehr rentieren.

Eine Ausnahme ist die Lösung „Pocket Connect“, die der Schweizer Carrier Swisscom offeriert. In der Schweiz ist das (Daten-)Roaming besonders teuer, da die heimischen Netzbetreiber hier nicht an die Auflagen der EU gebunden sind und noch kräftig zulangen können. Der Schweizer Carrier steuert hier quer, indem er Urlaubern mit Pocket Connect einen UMTS-Router günstig zur Miete anbietet. Der Preis ist schwer zu toppen: Für 36 Schweizer Franken können sie mit bis zu fünf Geräte fünf Tage lang via WLAN mit HSPA+-Geschwindigkeit (bis zu 21 Mbit/s) mobil im Web surfen und dabei bis zu 5 GB Datenvolumen nutzen. Jeder zusätzliche Tag kostet vier Franken.

Wer häufig auf Reisen ist und dazu noch verschiedene Länder besucht, könnte sich für Uros Good Speed erwärmen. Dabei handelt es sich um einen mobilen Hotspot in der Größe eines Smartphones, in den bis zu zehn SIM-Karten passen. Je nach Reiseland greift der kleine UMTS-Router auf die lokale SIM zu, unterstützt werden Datenraten von bis zu 21,1 Mbit/s im Download und bis zu 5,76 Mbit/s im Upload. Über ein WLAN-Netz (802.11b/g/n) können dann bis zu fünf Nutzer auf das Internet zugreifen. Das Besondere dabei: Je nach Reiseland stellt Uros als Service auch die benötigten SIM-Karten bereit. Aktuell werden die Länder Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Irland, Italien, Luxemburg, Polen, Russland, Ungarn, Schweden, die Schweiz und die Slowakei unterstützt, Spanien ist angekündigt. Im Heimatland kann der Nutzer auch eine persönliche SIM-Karte einsetzen, die dann automatisch die bestehende kostenpflichtige SIM-Karte ersetzt.

Das Surf-Vergnügen ist nicht ganz billig, kann aber wegen des gebotenen Datenvolumens für Power User und kleinere Gruppen durchaus interessant sein: Pro Reisetag mit Goodspeed-Nutzung fällt eine Gebühr von 5,90 Euro (Frankreich: 16,90 Euro) an, dafür erhalten die Nutzer allerdings eine „Datenflat“ von 500 MB beziehungsweise 1GB (Deutschland und Finnland). Nach Erreichen des Datenlimits wird die Bandbreite bis zum nächsten Tag auf GPRS-Speed reduziert. Das Gerät selbst kostet 269 Euro.

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der TC-Schwesterpublikation COMPUTERWOCHE.