Standort, Verfügbarkeit, Redundanz, Brandschutz und Co.

So planen Sie ein betriebssicheres Rechenzentrum

Alle Komponenten redundant auslegen

Der nächste logische Schritt nach der Hochverfügbarkeit ist die Absicherung des Katastrophenfalls (K-Fall) über ein Dual-Data-Center-Konzept. Hierbei werden Server und Daten in einem zweiten, räumlich entfernten Rechenzentrum redundant gehalten. Überhaupt: Redundanz ist das Zauberwort für ein betriebssicheres Rechenzentrum. Sie gilt auch für die WAN-Anbindungen (Wide Area Network).

Im Idealfall werden die WAN-Verbindungen sogar von verschiedenen Netzwerk-Providern betrieben und führen auf zwei physikalisch unterschiedlichen Wegen ins Rechenzentrum und zum Kunden. Auch die Daten- und Stromverkabelung von Applikations- und Datenbankservern, Switches und Speichern ist redundant auszulegen. Die Verkabelung der IT-Geräte, die miteinander kommunizieren und Daten austauschen, sollte zudem am aktuellen Stand der Technik orientiert sein. Dieser wird durch die DIN-Norm 50173-5 (VDE 0800-173-5) vorgegeben.

Server-Racks modular und flexibel bauen

Beim Bau eines neuen Rechenzentrums muss nicht nur das Gebäude sorgfältig und mit Blick auf die Zukunft geplant werden, sondern auch die Basisinfrastruktur, die aus Netzwerkschränken und Server-Racks besteht. Diese sollten möglichst modular und variabel aufgebaut sein, sodass später auch die Anforderungen von Blade-Systemen oder Virtualisierung erfüllt werden, und sich durch eine hohe Tragkraft auszeichnen. Ebenso wichtig ist ein exakt auf die Serverschränke abgestimmtes Klimatisierungs- und Belüftungskonzept, das den Betrieb der IT-Komponenten im gewünschten Temperaturbereich ermöglicht.

Die empfohlene Raumtemperatur innerhalb eines Rechenzentrums liegt zwischen 22 und 25 Grad Celsius bei einer Luftfeuchtigkeit bei 30 bis 50 Prozent. Auch bei der Klimatisierung bilden redundante Versorgungswege mit zwei- oder dreiphasigen Einspeisungen einen wichtigen Faktor für den kontinuierlichen RZ-Betrieb. Die Verlustwärme der eingesetzten IT- und Netzwerkkomponenten kann zum Beispiel durch Luft-Wasser-Wärmetauscher kompensiert werden, die dezentral am Rack installiert sind und nach Bedarf kühlen. Auch an eine geeignete Luftführung durch Doppelböden und eine getrennte Kaltgang- und Warmgang-Einhausung sollte gedacht werden.