Standort, Verfügbarkeit, Redundanz, Brandschutz und Co.

So planen Sie ein betriebssicheres Rechenzentrum

Unternehmen, die ein betriebssicheres und hochverfügbares Rechenzentrum aufbauen wollen, müssen viele Aspekte beachten. Dazu zählen neben der Wahl des richtigen Standortes und der Errichtung einer redundanten IT-Infrastruktur, Verkabelung und WAN-Verbindung auch die unterbrechungsfreie Stromversorgung und ein zuverlässiger Brandschutz.

Samstagnacht um drei Uhr bricht im hauseigenen Rechenzentrum der Firma ABC GmbH, einem Automobilzulieferer, plötzlich Feuer aus. Obwohl der Wachdienst die Feuerwehr sofort verständigt und diese den Brand rasch löscht, ist der Bereich des Rechenzentrums , der die zentrale ERP-Software beherbergt, bereits komplett zerstört.

Wie ein Katastrophenfall die Existenz bedroht

Weil dadurch auch das ERP-System bei der ABC GmbH vollständig lahmgelegt wurde, standen Produktion und Auslieferung auf einen Schlag still. Die Firma war mehrere Tage lang nicht lieferfähig. Kunden warteten vergeblich auf Komponenten, die sonst zuverlässig Just-in-Sequence (JIS) an ihre Montagebänder kommen. Der finanzielle Schaden war hoch, denn das Unternehmen musste saftige Vertragsstrafen zahlen. Und damit noch nicht genug: Der wichtigste Kunde hatte in der Folge alle Lieferverträge gekündigt.

Bei der späteren Untersuchung stellt sich heraus, dass ein Schmorbrand das Rechenzentrum und die dort betriebene ERP-Anwendung zerstört hatte. Der Brand war zu spät entdeckt worden, weil die Rauchmelder in diesem Teil des Rechenzentrums defekt waren. Ein typischer Katastrophenfall (K-Fall) also, gegen den der Zulieferer jedoch nicht abgesichert war, da er auf kein Ausweichsystem zurückgreifen konnte. Das fiktive Beispiel zeigt: Ein K-Fall wie dieser kann verheerende Auswirkungen auf die Geschäftsfähigkeit eines Unternehmens haben und schlimmstenfalls sogar die Existenz bedrohen.

RZ-Betriebssicherheit ist geschäftskritisch

Da heute in Unternehmen immer mehr Prozesse IT-gestützt laufen, sowohl intern als auch mit B2B-Kunden und Geschäftspartnern, ist die durchgängige Verfügbarkeit der im Rechenzentrum betriebenen IT-Anwendungen und IT-Infrastrukturen ein geschäftskritischer und wettbewerbsrelevanter Faktor. Es gibt viele Gründe, die einen Komplettausfall des Rechenzentrums verursachen können: Naturkatastrophen, Sabotageakte von Mitarbeitern, menschliches Versagen oder unzureichende Absicherung gegen Leitungsschäden oder längere Stromausfälle.

Ein betriebssicheres internes Rechenzentrum bildet somit das Herzstück in Unternehmen, Planung und Bau kommt eine hohe Bedeutung zu. Soll ein effizientes und wirtschaftlich tragbares Rechenzentrum entstehen, ist eine individuell abgestimmte Auswahl aller relevanten Parameter entscheidend. Bei der Planung des Rechenzentrums sollte auch ein Wachstumsspielraum von rund 25 Prozent berücksichtigt werden.