Ausbildung in Software und Modulen von SAP

So lernt man den Job als SAP-Berater

Im Praktikum Teilprojekt verantworten

Praktika in der SAP-Welt sind in aller Regel bezahlt. Sie sollten mindestens drei bis sechs Monate dauern, damit den Praktikanten ein ausreichend tiefer Einblick in Projekte möglich ist und sie erste Aufgaben eigenverantwortlich übernehmen können. Von Vorteil sind hohes Engagement und die Bewährung in praktischen und systemnahen Aufgaben. Praktikanten sollten deshalb einfordern, während des Praktikums kleinere SAP-Teilprojekte in Abstimmung mit einem Mentor selbstständig zu betreuen.

Je mehr Praktika ein Student macht, desto leichter fällt der Einstieg in den SAP-Arbeitsmarkt. Die praktische Ausbildung kann darüber hinaus für die richtigen persönlichen Verbindungen sorgen. Und ein positives Praktikumszeugnis, das die für SAP-Berater nötigen Hard- und Soft Skills hervorhebt, zählt bei der Suche nach der ersten Stelle mehr als jede Zertifizierung.

Der nächste Schritt ist, sich gegen Ende des Studiums für den Direkteinstieg zu bewerben. Da sehr viele Unternehmen händeringend SAP-Nachwuchs suchen, sprechen sie Studenten im Zuge ihres Hochschul-Marketings an und präsentieren sich auf Jobmessen. Wer gute bis sehr gute Noten in einem der genannten Studiengänge und Praktika vorzuweisen hat, besitzt beste Karten.

Aus dem Koffer leben

Jeder, der sich für das Berufsbild des SAP-Beraters interessiert, muss ferner über Reisebereitschaft verfügen. Sie gehört zumindest am Anfang dazu. Gerade in den ersten fünf Jahren muss man damit rechnen, vier bis fünf Tage pro Woche unterwegs zu sein. Hinzu kommt, dass in vielen Fällen ein Umzug fällig ist. Der beste Berufseinstieg läuft über eine renommierte SAP-Beratung. Für diese arbeitet man vor Ort in einem Unternehmen, das gerade SAP einführt. Später in der Karriere besteht die Möglichkeit, zu einem SAP-Anwenderunternehmen zu wechseln und dort das Customizing und die Pflege bestehender Systeme zu übernehmen, was normalerweise kaum noch Reisetätigkeit beinhaltet.

Auch eine Bewerbung bei der SAP AG selbst kann nicht schaden. SAP hat eine eigene Consulting-Sparte und geht damit oft die schwierigsten aller SAP-Projekte an. Die Tätigkeit dort gilt als die Königsreferenz in der Branche.

Erst Customizing, dann Planung und Prozesse

In den ersten Berufsjahren sollten angehende SAP-Berater darauf achten, sich in verschiedenen Bereichen weiterzuentwickeln. Nur so können sie sich für die nächsten Aufgaben qualifizieren. In der Branche gilt die Faustregel: Etwa die Hälfte der Zeit sollte für Implementierung und Customizing aufgewendet werden - also das Kernwissen eines jeden SAP-Beraters. Die andere Hälfte der Zeit sollte in die Konzeption gehen, also vor allem in die Planung und Besprechung von Prozessen. Letzteres ist der Punkt, an dem sich die besten Berater beweisen. Außerdem sollten Berufsanfänger Erfahrungen in allen Projektphasen sammeln, also Planung, Implementierung und Support, auch wenn das den Wechsel zwischen verschiedenen Projekten oder Kundenunternehmen bedeutet.