Grundlagen: So funktionieren TCP/IP und IPv6

Die Grundlage des Internets ist TCP/IP, das eine weltweite Kommunikation zwischen unterschiedlichsten Systemen ermöglicht. Wir erläutern den Aufbau der Protokollsuite und geben einen Einblick in das Protokoll IPv6.

06 IP: Adressklassen und besondere Adressen

Die drei wichtigsten Adressklassen sind A, B und C. Um festzustellen, zu welcher Klasse eine Adresse gehört, liest die IP-Software die ersten Bits einer Adresse. Zur Bestimmung der Klasse, der eine Adresse angehört, wendet IP folgende Regeln an:

  • Ist das erste Bit einer Adresse "0", handelt es sich um eine Adresse der Klasse A. Das erste Bit der Adresse kodiert die Klasse, die nächsten 7 Bit identifizieren das Netzwerk. Die restlichen 24 Bits kodieren den Rechner innerhalb dieses Netzes. Insgesamt sind 127 Class-A-Netze möglich.

  • Wenn die ersten beiden Bits einer IP-Adresse "10" sind, handelt es sich um eine Adresse in einem Class-B-Netz. Die ersten beiden Bits bestimmen die Klasse, die nächsten 14 Bits identifizieren das Netz und die letzten 16 Bits den Rechner.

  • Sind die ersten drei Bits "110", handelt es sich um ein Class-C-Netz. Die ersten 3 Bits dienen zur Bestimmung der Klasse, die nächsten 21 Bits bestimmen das Netzwerk. Die letzten 8 Bits definieren den Rechner.

  • Wenn die ersten 3 Bit "111" sind, handelt es sich um eine spezielle reservierte Adresse, oft auch als Class-D-Netz bezeichnet. Diese Adressen sind so genannte Multicast-Adressen. Damit lassen sich Gruppen von Computern adressieren, die ein gemeinsames Protokoll benutzen.

Es gibt in allen Netzwerkklassen auch Rechnernummern, die für spezielle Zwecke reserviert sind. Eine IP-Adresse, in der alle Rechner-Bits auf "0" stehen, also Rechnernummer "0", identifiziert das Netzwerk selbst. Stehen alle Rechner-Bits auf "1", also Rechnernummer "255", bezeichnet man diese Adresse als Broadcast-Adresse. Diese Adresse wird benutzt, um gleichzeitig jeden einzelnen Rechner in einem Netzwerk zu adressieren.

Auch in der Klasse A gibt es zwei Adressen, nämlich "0" und "127", die für spezielle Zwecke reserviert sind. Das Netzwerk "0" bezeichnet die Default-Route (Standard- oder voreingestellte Route) und das Netzwerk "127" ist die Loopback-Adresse. Die Default-Route dient der Vereinfachung des Routing, das IP vornehmen muss. Die Loopback-Adresse vereinfacht Netzwerkanwendungen, indem der lokale Rechner genau so adressiert werden kann wie ein fremder Rechner.