Mini-Ich in 3D
So entsteht ein Shapie
Der 3D-Druck
Erst, wenn das 3D-Modell fertig überarbeitet ist, kommt es zur 3D-Druckerei. In den meisten Fällen handelt es sich dabei wiederum um einen spezialisierten Dienstleister. Im Moment gibt es nur eine 3D-Druckmaschine, die Shapies farbig ausgeben kann - der Project 660Pro der Z-Printer-Serie von 3D Systems.
Wie beim selektiven Laser-Sintern härtet der 3D-Drucker schichtweise ein Pulver aus, aus dem die Figur gebaut wird. Allerdings nutzt er dafür einen Druckkopf wie beim Tintenstrahldrucker. Gleichzeitig mit den Druckfarben Cyan, Magenta, Yellow, Black stößt der Drucker einen Klarbinder aus, der das gipsartige Pulver an den gewünschten Stellen aushärtet. Form und Farbe entstehen so gleichzeitig. Und genau das macht die Maschine so einzigartig. Dabei weiß sie, dass nur die Oberfläche eingefärbt wird. Die inneren Schichten der Figur bleiben weiß.
Bei den meisten Dienstleistern werden die Figuren liegend gedruckt. Der Bauraum von 25 x 38 x 20 Zentimetern (Breite x Tiefe x Höhe) wird voll ausgenutzt. Mehrheitlich sind die Figuren gefüllt. Es gibt aber auch hohle Varianten, die leichter brechen. Bei einer Figur mit einer Größe von 15 Zentimetern dauert der Druckvorgang ungefähr drei Stunden. Die Auflösung pro Schicht beträgt 0,1 Millimeter.
Nach dem Druck wird die Statue vom Restpulver befreit und muss rund eine Stunde im Drucker aushärten. In diesem Zustand ist sie sehr empfindlich. Auch die Farben sind noch blass. Erst durch das Infiltrieren - das Eintauchen in eine Art flüssigen Sekundenkleber - kommen die Farben richtig heraus. Während des Bades wird die Figur heiß und die Oberfläche verschlossen. Da auch das Infiltrieren Feingefühl benötigt, geht der Vorgang von Hand vonstatten. Ein zu langes Bad lässt die Oberfläche verschleimen und die Farben versumpfen. Die fertig gedruckte Figur wäre ruiniert.
Ausblick: Die Preise für Shapies sinken
Derzeit gibt es die Verbrauchsmaterialien wie Pulver, Binder oder Tauchbadflüssigkeit nur als Originale vom Druckerhersteller 3D Systems. Wie wir das von den Anbietern von Tintenstrahldruckern und Lasergeräten kennen, verbilligen solche Alleinstellungen nicht gerade die Materialkosten. So ist der 3D-Druck neben dem Aufwand fürs Bearbeiten der Vorlage am Rechner der zweite große Kostenblock. Die steigende Nachfrage nach Mini-Selfies bringt jedoch Bewegung in den Markt.
Die Dienstleister arbeiten derzeit daran, die Software-Bearbeitung möglichst zu automatisieren. Und auch bei den Herstellungsmaschinen gibt es Anzeichen, dass die Auswahl an Druckermodellen zunehmen könnte. Ein Hoffnungsträger ist HPs Multijet Fusion, der 2016 auf den Markt kommen soll. Der 3D-Drucker nutzt ein vergleichbares Verfahren wie der Projet 660Pro, soll aber besonders schnell und zu günstigen Preisen fertigen können. Den Verbraucher wird es freuen, denn so sinken die Preise für die Figur. Auch die Wartezeit könnte sich verkürzen. Derzeit müssen Sie sich im Schnitt drei bis vier Wochen gedulden, bis Sie die fertige Figur abholen können oder zugesandt bekommen.
3D-Figur-Dienstleister | - eine Auswahl |
Dortmund, Hamburg, München | |
Herford | |
Hagen | |
Frankfurt | |
Berlin | |
Neuss | |
Frankfurt, Rhein-Main-Gebiet | |
Düsseldorf | |
Köln | |
Berlin | |
Erlangen | |
Goslar | |
Rutesheim | |
Frankfurt | |
Karlsruhe | |
München, Würzburg | |
Frankfurt, Friedrichshafen (Bodensee) | |
Deggendorf, Vaterstetten | |
Leverkusen | |
Wiesbaden | |
Göppingen | |
Hamburg | |
Neustetten | |
Berlin | |
Berlin | |
Hamburg, München |
Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag unserer Schwesterpublikation PC Welt.