Windows 7, 8

So beschleunigen Sie den Windows-Start - Hochfahren in 3 Sekunden

Windows bootet schnell – aber nur direkt nach einer Neuinstallation. Lesen Sie, welche Tools die Bootzeit messen, warum Windows immer langsamer wird und vor allem, was Sie dagegen tun können.

Ein frisch installiertes Windows ist immer ein erfreuliches Erlebnis. Bereits nach kurzer Wartezeit ist das System einsatzbereit, Anwendungs-Software startet schnell und Windows fährt auch schnell wieder herunter. Das ändert sich jedoch nach einiger Zeit. Windows startet langsamer, und es dauert länger, bis die Oberfläche auf Benutzereingaben reagiert. Ein typisches Problem, bei dem die Ursachen vielfältig sind. Nachdem Sie etliche Programme installiert haben, laufen auf den PC zusätzliche Dienste, einige Programme startet Windows automatisch, und dann gibt es noch Update-Checks sowie Virenscanner und andere Sicherheits-Software, die das System ausbremsen. Dazu kommen noch Einstellungen, wegen denen der PC ohnehin schon nicht optimal läuft. Diese wirken sich jedoch oft erst deutlich aus, nachdem das System stärker beansprucht wird.

So schnell wie am ersten Tag kann Windows bei realistischer Einschätzung nicht werden, denn auf einige Autostart-Programme und Dienste werden Sie nicht verzichten wollen. Antiviren-Software beispielsweise kann Windows deutlich verlangsamen, ist aber zum Schutz notwendig. Aber nicht jedes Programm muss schon kurz nach dem Windows-Start verfügbar sein. Am Anfang steht daher die Analyse, wie schnell Windows startet und welche Prozesse am stärksten zu Verzögerungen beitragen.

1. So finden Sie heraus, wie schnell Ihr Windows wirklich ist

Windows protokolliert selbst, wie lange Start und Beenden dauern. Diese Informationen lassen sich über die Ereignisanzeige abrufen. Drücken Sie die Tastenkombination Win-R, geben Sie hinter „Öffnen“ Eventvwr ein und klicken Sie auf „OK“. Im linken Bereich des Fensters gehen Sie auf „Anwendungs- und Dienstprotokolle -> Microsoft -> Windows -> Diagnostics-Performance -> Betriebsbereit“.

Ereignis-IDs interpretieren: Im mittleren Bereich des Fensters sehen Sie vor allem Protokolleinträge von Ereignissen, die beim Starten und Herunterfahren von Windows auftreten. Standardmäßig sind diese nach Datum und Uhrzeit sortiert. Die Ereignis-ID 100 bezieht sich auf Startvorgänge, 200 auf das Herunterfahren. Klicken Sie eine der Meldungen an, dann sehen Sie im unteren Bereich des Fensters hinter „Startdauer“ beziehungsweise „Dauer des Herunterfahrens“ die benötigte Zeit in Millisekunden.

Die Ereignisanzeige liefert unter der Event-ID 100 Informationen zur Startdauer.
Die Ereignisanzeige liefert unter der Event-ID 100 Informationen zur Startdauer.

Fehler, die den Startvorgang von Windows verlangsamen, erscheinen im Protokoll mit einer Ereignis-ID von 101 bis 199. Die unterschiedlichen IDs geben Hinweise auf den betroffenen Bereich. Bei 101 hat eine Anwendung den Start verzögert, 102 bezieht sich auf Treiber, 103 auf Dienste, und bei 106 hat eine Hintergrundoptimierung für Verzögerungen gesorgt. Die IDs 107 und 108 stehen für Verzögerungen bei der Anwendung von Gruppenrichtlinien für Computer sowie Benutzer und bei 109 geht es um die Hardware-Initialisierung. Ein Klick auf eine Meldung zeigt unter „Allgemein“ eine kurze Beschreibung des Problems sowie den Namen der Software, die die Verzögerung verursacht hat.

Wenn ein Problem beim Herunterfahren von Windows auftritt, erstellt die Ereignisanzeige einen Eintrag mit der ID 200. Infos zu dem jeweiligen Bremsklotz bekommen eine ID von 201 aufwärts.

Sollte ein Programm nur einmal oder sehr selten im Protokoll auftauchen, lohnt es sich nicht, das Problem weiter zu untersuchen. Taucht es aber öfter auf, sollten Sie der Sache nachgehen und beispielsweise im Internet nach Benutzern mit ähnlichen Erfahrungen suchen. Auch das Support-Forum des betroffenen Software-Herstellers ist eine gute Anlaufstelle.

2. Den Kaltstart des PCs beschleunigen

Wenn die Option „Fast Boot“ aktiviert ist, fragt das Bios beim Start nicht alle USB-Geräte ab.
Wenn die Option „Fast Boot“ aktiviert ist, fragt das Bios beim Start nicht alle USB-Geräte ab.

Einige Rechner benötigen relativ lange, bis der Windows-Bootloader in Aktion tritt. Wie lange genau, hängt von der Hardware-Ausstattung beziehungsweise der Anzahl der Komponenten ab, die das Bios initialisieren muss. Schalten Sie daher alles ab, was Sie nicht unbedingt benötigen. Eine Festplatte am USB-Port beispielsweise bremst den Start, weil das Bios auf ihr nach bootfähigen Partitionen sucht. Ähnliches gilt für einen SATA-Controller im RAID-Modus. Die Suche nach Festplatten dauert teilweise 10 Sekunden oder länger. Wenn Sie kein RAID betreiben, schalten Sie den SATA-Controller daher besser in den AHCI-Modus.

Die nötigen Optionen finden Sie im Bios-/ Firmware-Setup, das Sie kurz nach dem Einschalten des PCs über Tasten wie Esc, „Entf“ („Del“), F2, F8 oder F10 aufrufen. Auf neueren Rechnern mit vorinstalliertem Windows 8 oder 10 starten Sie Windows und klicken im Anmeldebildschirm rechts unten auf die „Herunterfahren“-Schaltfläche. Halten Sie die Shift-Taste gedrückt, und klicken Sie auf „Neu starten“. Gehen Sie auf „Problembehandlung -> Erweiterte Optionen -> UEFI-Firmwareeinstellung“, und klicken Sie auf „Neu starten“.

Suchen Sie nach einer Option wie „USB Legacy“ oder ähnlich und setzen Sie diese auf „Disabled“. Meist ist die Einstellung im Menü „Advanced“ oder „Peripheral“ zu finden. Manchmal gibt es auch nur eine Option mit dem Namen „Fast Boot“, die Sie aktivieren. Das Bios sucht dann nach dem PC-Start nicht mehr nach USB-Geräten, was einige Sekunden weniger Startzeit bringen kann.

Noch ein paar Sekunden kann es bringen, wenn Sie die Bootreihenfolge im Bios so einstellen, dass die Systemfestplatte an der ersten Stelle steht. Ist dagegen das DVD-Laufwerk aktiv und ein Datenträger eingelegt, sucht das Bios darauf längere Zeit nach Bootdateien, auch wenn keine vorhanden sind.