Orthopädische Probleme

SMS schreiben kann Schmerzen verursachen

Das übermäßige Schreiben von SMS kann schmerzhafte Folgen haben. Zumindest nach Ansicht von US-Forschern kann das häufige Tippen von entsprechenden Nachrichten langfristig zu orthopädischen Problemen führen.

Das behaupten US-Forscher auf der Jahretagung der American Public Health Association, die heute in Philadelphia zu Ende geht. Exzessives SMS-Schreiben bringe dieselben Gefahren wie ständige Computerarbeit und führe zudem zu Hals- und Schulterschmerzen, so die Wissenschaftler. In der orthopädischen und chirurgischen Praxis kennt man die Problematik allerdings noch nicht. Dass sich Mediziner überhaupt mit dem Phänomen SMS befassen, geht vor allem auf die steigende Verwendung unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen zurück. Dem Marktforschungsinstitut Nielsen zufolge versenden US-Jugendliche über 2200 SMS pro Monat und Person. Europa kann da nicht mithalten, wenngleich die Mobilfunkanbieter neuerdings mit SMS-Flatrates aufwarten. In einer aktuellen Studie des BildungsMedienZentrums des Landes Oberösterreich kommt nur jeder zweite Jugendliche auf mehr als 100 Textnachrichten pro Monat.

In der Studie erhob Rachel Gold, Leiterin des Labors für Ergonomie und Arbeitsphysiologie an der Temple University, die Körperhaltung von Studenten beim Verfassen einer SMS. Sie nahm dazu Infrarot-Kameras, Bewegungsanalysen und Herzschlag-Monitoren zu Hilfe. Die Ergebnisse bieten laut Gold Anlass zur Sorge. "Je mehr Textnachrichten Studenten täglich verschicken, desto mehr Schmerzen haben sie in Hals und Schulter", so die Forschungsleiterin.

Ursache sei die Körperposition beim SMS-Schreiben, vor allem die Unbeweglichkeit von Schulter und Rücken sowie die sich schnell bewegenden Finger. Denkbar sei auch ein Zusammenhang zu Leiden, die von der Computerarbeit bekannt sind, wie etwa Sehnenscheibenentzündung, Karpatunnel-Syndrom oder Bursitis. "Was wir bisher sehen ähnelt sehr den Problemen von Büroangestellten, die die meiste Zeit am Computer sitzen", so Gold.