Apple-Konkurrenz lässt iPhone-Preise fallen

Smartphones werden günstiger

Das rasant wachsende Angebot an Smartphones hat zu einem Preisverfall der Smartphones geführt. Selbst im Touchscreen-Segment wird die Konkurrenz für Apple mittlerweile zu groß, um die hohen Preise halten zu können.

Den Analysten von Bernstein Research zufolge verbuchte der Computerkonzern mit dem iPhone bei einem Marktanteil von acht Prozent zwar beinahe ein Drittel der gesamten Branchengewinne in diesem Jahr. Zahlreiche Nachzügler wie Weltmarktführer Nokia, HTC, Samsung oder Toshiba haben nach dem iPhone-Start vor zwei Jahren jedoch zur Gegenoffensive angesetzt. Daher müsse Apple die Preise senken, um neue Zielgruppen zu erschließen, lautet die Prognose. Sogar ein Pre-Paid-iPhone sei in weiterer Folge denkbar. Allerdings sah sich auch die Konkurrenz bereits zu Preissenkungen gezwungen.

"Die sinkenden Smartphone-Preise sind angesichts der Einführung technologisch fortgeschrittener Geräte einerseits natürlich und keine außergewöhnliche Marktbewegung. Andererseits heizen die Hersteller den Preiskampf durch die Vielzahl an neuen Geräten und den hohen Konkurrenzdruck zusätzlich an und unterbieten sich gegenseitig", erklärt ein Branchenanalyst im Gespräch mit pressetext. Ein Ende des Preisverfalls sei daher vorerst nicht abzusehen. Verbraucher profitieren demnach weiterhin von billigeren Geräten, haben im Bereich Smartphones mittlerweile jedoch die Qual der Wahl. Allein 2009 werfen die Hersteller insgesamt über 60 neue Modelle auf den Markt.

In der ersten Jahreshälfte sind die Smartphone-Preise bei anhaltender Tendenz bereits um rund 14 Prozent geschmolzen. Durch den Verzicht der EU-Mitgliedsstaaten auf die umstrittenen Kommissionspläne zur Einführung von Importzöllen blieben steigende Kosten aus, die andernfalls auf die Verbraucher abgewälzt worden wären. Im Durchschnitt sind die Kosten für die Multimediageräte der WAZ zufolge von 360 auf 310 Euro gesunken. Das KF 900 Prada II von LG hat sich im Preis sogar beinahe halbiert. Im Vergleich dazu ist der Preisverfall bei Apple mit minus 9,79 Prozent beziehungsweise minus 5,68 Prozent für das 8- beziehungsweise das 16-GB-iPhone noch verhalten.

Angesichts der hohen iPhone-Verkaufspreise konnte sich Apple entsprechende Gewinnmargen sichern und sich trotz eines Marktanteils von nur acht Prozent gegenüber der Konkurrenz ein rund 32 Prozent großes Stück vom Branchen-Gewinnkuchen abschneiden. Dem Tech-Blog All Things Digital nach hat der Konzern darüber hinaus von der Kombination zwischen iPhone und App Store profitiert. Während Apple auch im Computersegment nur einen Marktanteil von sechs Prozent der Umsätze verzeichnet, gleichzeitig jedoch ein Viertel der Gewinne einstreicht, hätten die Innovationen im Smartphone-Segment binnen kürzester Zeit für neue Standards gesorgt, an denen sich die Konkurrenz nunmehr die Zähne ausbeißt. Die hohen Margen seien jedoch nicht mehr lange auf diesem Niveau zu halten, weshalb sich auch Apple dem schrumpfenden Preistrend nicht entziehen könne. (pte/cvi)