Smartphone-Markt: Linux und Windows kratzen an Symbians Thron

Nach Schätzungen von ABI Research wird das führende Smartphone-Betriebssystem seinen derzeitigen Marktanteil von 73 Prozent bis 2012 nicht halten können.

Die Analysten rechnen stattdessen damit, dass Symbian in sechs Jahren lediglich noch auf 46 Prozent aller ausgelieferten Smartphones installiert ist. Schuld daran seien die starke Konkurrenz durch Windows Mobile sowie - ganz besonders - durch Linux. Die Endgerätehersteller hätten ein wachsendes Interesse daran, auch bei der Software Kosten zu sparen, stellt ABI Research in der neuen Studie "Smartphones and the OS Market" fest. Diesen Trend spiegelten zum einen Symbians Entscheidung, die Lizenzgebühren zu senken, sowie das wachsende Interesse an Linux wider. Darüber hinaus könnten die Hersteller mit einem offenen Quellcode aber auch die softwareseitige Produktentwicklung selbständig vorantreiben, um gegenüber der Konkurrenz zu punkten. "Der Weg, um Smartphone-Produkte zu differenzieren, geht nach wie vor über das äußere Design und der Benutzeroberfläche", erklärt Shailendra Pandey, Mobilfunkexpertin bei ABI Research. Dabei entschieden die richtige Kombination von Größe, Formfaktor, Betriebssystem und Anwendungspaket über den Erfolg eines Smartphones. Ausgehend von diesen Faktoren sei nicht die Frage, ob, sondern vielmehr, wann Linux in diesem Markt eine Rolle spielen wird, konstatiert Research Director Stuart Carlaw.

Aktuell liegt Symbian mit einem Marktanteil von knapp 73 Prozent weit in Führung - nicht zuletzt dank der Entscheidung des Smartphone-Primus (und Symbian-Gesellschafters) Nokia für das Betriebssystem. So trugen 2006 laut ABI Research 2006 rund 40 Millionen der insgesamt 70,9 Millionen Smartphones das Logo der finnischen Company. Das entspricht einem Marktanteil von 56,4 Prozent. Auf Platz zwei lag Motorola mit 8,5 Prozent Marktanteil. Aus Sicht der Analysten profitierte der US-Hersteller von der starken Nachfrage nach seinen Linux-basierenden Geräten in China. Besonders gut an kam das Modell "Ming". (Manfred Bremmer/mje)