Marktüberblick

Smartphone-Markt: Alles ist im Wandel

Auch im Jahr sieben nach dem iPhone gibt es im nach wie vor wachsenden Smartphone-Markt keinen alleinigen Marktführer. Zwar ist Android die dominierende Betriebssystem-Plattform, doch die Rangordnung unter den Herstellern ist alles andere als ausgemacht.

Man muss kein Branchenanalyst sein, um festzustellen, dass der Goldrausch langsam zu Ende geht. Zwar sind Smartphones aus dem Alltag der Nutzer nicht mehr wegzudenken, doch die Devices sind allmählich technisch ausgereizt. Die Features neu vorgestellter Geräte zeigen, dass die Entwicklung jetzt mit kleineren Schritten vorangeht. Ein paar mehr Megapixel bei der Kamera oder eine etwas höhere Taktung des Prozessors sind es nicht wert, sich alle sechs Monate das aktuelle Topmodell zu kaufen.

Während in den Industrieländern der Hype allmählich nachlässt und erste Sättigungstendenzen sichtbar werden, ist in den Schwellenländern die Welt für die Hersteller noch in Ordnung. Der Wechsel von einfachen Handys zu günstigen Smartphones, mit denen sich Internet-Dienste wie Facebook oder WhatsApp nutzen lassen, ist dort noch im vollen Gange. Für dieses Jahr schätzen die Marktbeobachter von Gartner, dass Smartphones bereits 66 Prozent des gesamten Mobiltelefon-Absatzes ausmachen. Für 2018 wird ein Anteil von 88 Prozent prognostiziert.

Bis zum Ende der Dekade werden wohl die sogenannten Dumb- und Feature-Phones mit ihrer eingeschränkten Internet-Tauglichkeit nahezu vom Markt verschwunden sein. Motorola und Sony haben sich bereits aus diesem Markt zurückgezogen und setzen nur noch auf Smartphones. Samsung plant Ähnliches, und auch Microsoft hat im Zuge der Massenentlassungen bei Nokia angekündigt, alle Baureihen unterhalb der Lumia-Edition einzustellen. Die Plattformen Asha und S40 werden mehr oder weniger sofort eingestellt und bekommen keine neuen Funktionen mehr. Die Geräte der Android-basierenden Nokia-X-Reihe sollen auf Windows Phone umgestellt werden und einen günstigen Einstieg in die Lumia-Welt ermöglichen.

Ob diese Maßnahme hilft, Windows Phone den Weg zu ebnen, bleibt abzuwarten. Immerhin hatte Nokia Ende 2013 noch rund 14 Prozent Anteil am Gesamtmarkt für Mobiltelefone. Mit der Übernahme durch Microsoft liegt der Fokus auf Windows Phone, was die Situation nicht verbessern dürfte. Das von Google kostenlos bereitgestellte Android-Betriebssystem hat es im Smartphone-Segment mittlerweile auf einen Marktanteil von über 80 Prozent gebracht, Tendenz weiter steigend.