Neue Forschungsresultate entlasten Toner

Sind Laserdrucker doch keine Luftverunreiniger?

Ob Laserdrucker krankmachende Tonerpartikel an die Raumluft abgeben, wird in der Öffentlichkeit kontrovers diskutiert. Forscher haben nun untersucht, welche Partikel wirklich in die Luft gelangen.

Entgegen vielen Berichten geben Laserdrucker fast keine Tonerpartikel in die Luft ab. "Was einige Drucker jedoch emittieren, sind Ultrafeinpartikel, die sich aus flüchtigen organisch-chemischen Substanzen zusammensetzen", sagt Prof. Dr. Tunga Salthammer, Fachbereichsleiter am Fraunhofer WKI. "Eine wesentliche Eigenschaft dieser Ultrafeinpartikel ist ihre Verdampfbarkeit, die darauf hindeutet, dass es sich dabei nicht um Tonerstaub handelt."

In einer Prüfkammer untersuchen Forscher, welche Partikel Drucker an die Raumluft abgeben. Foto: Fraunhofer WKI
In einer Prüfkammer untersuchen Forscher, welche Partikel Drucker an die Raumluft abgeben. Foto: Fraunhofer WKI
Foto: xyz xyz

Doch woher stammen diese Ultrafeinpartikel dann? Dazu haben die Wissenschaftler ein Verfahren entwickelt, mit dem sie die Menge, Größe und chemische Zusammensetzung der emittierten Teilchen bestimmen und vergleichen können. Je nach Abmessung stehen die Drucker in einer 1 oder 24 Kubikmeter großen Prüfkammer. Analysatoren zählen die Partikel und messen ihre Größenverteilung.

Um die Quelle zu finden, untersuchten die Forscher auch modifizierte Drucker, die ohne Papier und Toner "drucken". "Das Erstaunliche: Die Ultrafeinpartikel entstehen auch in diesem Fall. Ursächlich ist die Fixiereinheit - ein Bauteil, das sich beim Drucken auf bis zu 220 Grad Celsius aufheizt, um die Tonerteilchen auf dem Papier zu fixieren", sagt Dr. Michael Wensing vom WKI.

Durch die hohen Temperaturen verdampfen flüchtige Stoffe, etwa Paraffine und Silikonöle, die sich zu Nanoteilchen zusammenlagern. Ähnliche Phänomene - Bildung von Ultrafeinpartikeln aus flüchtigen organischen Stoffen bei Erhitzung - wurden von den Forschern auch bei typischen Haushaltsaktivitäten beobachtet, etwa beim Kochen, Backen oder Toasten.

Um die Emissionen der Drucker zu verringern, sind Filter auf dem Markt. Doch helfen diese auch? "Unsere Untersuchungen zeigen, dass die für Drucker angebotenen verschiedenen externen Filter in ihrer Wirkung sehr unterschiedlich sind. Da die Ultrafeinpartikel nicht gerichtet aus dem Drucker emittieren, sondern etwa auch aus der Papierausgabe, ist der Effekt eines Filters begrenzt."

Finanziell und fachlich unterstützt wurden die Wissenschaftler von den Drucker- und Kopiererherstellern im BITKOM. Beteiligt an den Forschungsarbeiten waren auch Kollegen von der Queensland University of Technology QUT in Brisbane (Australien). (dsc)