Siemens streicht weitere 2300 Stellen

Siemens verschärft seinen Sparkurs. Nach 5000 Entlassungen im April plant der Konzern nun, weitere 2300 Stellen in seiner Netzwerksparte (ICN) abzubauen. Diesmal betrifft es die ICN-Zentrale in München. Das berichtet die "Financial Times Deutschland" (FTD) unter Berufung auf Gewerkschaftskreise.

Für die betroffenen Mitarbeiter sei eine Beschäftigungsgesellschaft vorgesehen, schreibt die FTD. Am Standort München hat Siemens insgesamt 7000 ICN-Mitarbeiter. Die neuerlichen Entlassungen belegen, dass Siemens mit allen Mitteln versucht, seine Netzwerksparte aus der Verlustzone zu bringen.

Bislang hat der Konzern bei ICN den Abbau von rund 16.500 Stellen (etwa ein Drittel der Belegschaft) angekündigt (siehe tecHistory). Siemens wollte die Pläne für den Stellenabbau nicht kommentieren. Die Beschäftigungsgesellschaft sei eine der Optionen, hieß es.

Siemens ICN musste in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres bei einem Umsatz von knapp 7,4 Milliarden Euro einen operativen Verlust von 366 Millionen Euro verbuchen. Das ehemals umsatzstärkste Segment des Konzerns stellt Geräte für die Kommunikation in Festnetzen her und leidet wie die Mitbewerber Cisco, Lucent oder Nortel unter der Konjunkturflaute und den damit verbundenen schwachen Investitionen seiner Kunden. (jma)