Siemens reduziert Aktienbesitz an Infineon

Siemens hat seinen Aktienbesitz an Infineon von zuletzt 50,4 auf unter 50 Prozent reduziert. Durch Übertragung von 200 Millionen Aktien an einen Treuhänder gibt Siemens außerdem die Stimmrechtsmehrheit ab.

Nach der Ausgliederung des Halbleiterbereichs und dem Börsengang von Infineon sei der Schritt in die Aktienminderheit eine logische Konsequenz, teilen Infineon und Siemens mit. Der Schritt unter die 50-Prozent-Beteiligung sei durch Aktienverkäufe am Kapitalmarkt erfolgt.

Siemens geht mit der unwiderruflichen Übertragung von 200 Millionen Aktien an einen Trust aber noch weiter. Der Konzern kann - so die Auflage - die Stimmrechte an diesen Aktien nicht mehr ausüben. Die "freien Infineon-Aktionäre" haben so laut Siemens die Stimmrechtsmehrheit.

Die Aktien im Trust bleiben jedoch wirtschaftliches Eigentum von Siemens. Dies beinhalte unter anderem das Recht, die Aktien aus dem Trust an Dritte zu verkaufen. Außerdem fließen alle Erlöse aus diesen Trust-Aktien sowie etwaige Bar-Dividenden an Siemens. Ergebnis und Vermögen von Infineon werden bei Siemens nach der Equity-Methode ausgewiesen.

Wie Siemens mitteilte, wird nach der Equity-Methode das Siemens-Investment in Infineon zukünftig unter dem Punkt Finanzanlagen in der Konzernbilanz ausgewiesen. Der auf Siemens entfallende Anteil am Ergebnis nach Steuern von Infineon werde unter "Beteiligungsergebnis" in der Gewinn- und Verlustrechnung geführt.

"Ich begrüße die seit langem geplante Entscheidung und freue mich, dass Siemens einen Weg gefunden hat, mit Blick auf die Infineon-Aktionäre die Dekonsolidierung auf marktschonende Weise zu vollziehen," erklärte Ulrich Schumacher, Vorstandsvorsitzender von Infineon. (uba)