Sicherheitslücke bei Bluetooth entdeckt

Forscher von Lucent Technologies haben einem Bericht der New York Times zufolge eine Sicherheitslücke in der Kurzstrecken-Funktechnik Bluetooth entdeckt. Demnach sei es möglich, mit Bluetooth-Geräten übertragene Informationen zu entschlüsseln und die Identität der Nutzer herauszufinden.

Mit Bluetooth lassen sich Handys, PCs, Notebooks, PDAs oder andere Geräte drahtlos miteinander verbinden und Daten austauschen. Die Kurzstrecken-Funktechnik erlaubt Datenraten von bis zu 1 MBit/s über Entfernungen von theoretisch bis zu 100 Metern. Die derzeit angekündigten Geräte haben allerdings nur eine Reichweite von etwa 15 Metern.

Doch auch Bluetooth ist nicht vor Schnüfflern sicher. Die New York Times berichtet, dass es den Forschern Marcus Jacobson und Susanne Wetzel von Lucent gelungen sei, den Schlüssel zweier Bluetooth-Geräte abzufangen. Damit wäre zwar die Verschlüsselung selbst nicht geknackt, das Sicherheitskonzept von Bluetooth aber in Frage gestellt. Der Fehler steckt laut New York Times in dem Protokoll, mit dem die Schlüssel ausgetauscht werden.

Gleichzeitig sei es den Lucent-Mitarbeitern gelungen, Bluetooth-Geräte eindeutig zu identifizieren und den Weg der portablen Geräte zu verfolgen. Damit ließe sich unter Umständen die Identität der Nutzer der Bluetooth-Geräte herauszufinden, so die New York Times. Dadurch stünde Eingriffen in die Privatsphäre des Bluetooth-Anwenders Tür und Tor offen. Lucent geht aber davon aus, dass dieses Sicherheits-Problem "relativ schnell" gelöst sein werde und die Entwicklung der neuen Technologie nicht verzögere.

Neben den Gründern des Bluetooth-Konsortiums Ericsson, IBM, Intel, Nokia und Toshiba entwickeln mittlerweile über 1000 Firmen Hard- und Software für den neuen drahtlosen Kommunikationsstandard. Analysten erwarten, dass im Jahr 2002 über 100 Millionen Mobiltelefone, Computer und andere elektronische Geräte Bluetooth-fähig sein werden.

Welche Produkte per Bluetooth funken können, und wie diese Technik funktioniert, zeigt der Report Bluetooth - Der Kabelkiller. Weitere Reports zu Bluetooth finden Sie hier. (jma)