Future Internet

Sicherheit im Netzwerk ist eine Herausforderung

Das Internet hat mit immer größeren Bandbreiten, einer wachsenden Zahl an Smartphones und anderen mobilen Endgeräten sowie neuen vernetzten Diensten zu kämpfen. Doch Privatsphäre und Sicherheit im Internet werden immer wichtiger, so Experten.

Mit immer größeren Bandbreiten, einer wachsenden Zahl an Smartphones und anderen mobilen Endgeräten sowie neuen vernetzten Diensten bietet die moderne Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) große wirtschaftliche und gesellschaftliche Chancen. "Wir stehen an der Schwelle eines neuen Zeitalters in Sachen Netzwerk- und Serviceinfrastrukturen, dem sogenannten Future Internet", so Constantine Stephanidis, Leiter des Institute of Computer Science der Foundation for Research and Technology - Hellas (FORTH).

Die hochvernetzte Welt bedeutet freilich auch Herausforderungen. "Privatsphäre und Sicherheit im Internet werden immer wichtiger", betont die rumänische EU-Abgeordnete Silvia Adriana Ticau zu Beginn der 3rd Summer School on Network and Information Security des FORTH und der Europäische Agentur für Netz- und Informationssicherheit (ENISA). Denn diese Themen betreffen immer mehr Europäer.

Innerhalb der EU sind bereits 96 Prozent der Schulen vernetzt und mehr als die Hälfte der Bevölkerung ist regelmäßig online unterwegs, unterstreicht Ticau. Doch das Future Internet wird nicht nur durch steigende Bandbreiten und Mobilität größer. "Es geht auch darum, die Menschen mit intelligenten, interaktiven Interfaces und Objekten zu umgeben. Darüber hinaus sollen diese Systeme die Anwesenheit unterschiedlicher Personen erkennen und nahtlos, unaufdringlich und unsichtbar darauf reagieren", erklärt Stephanidis. Um das volle Potenzial dieser Technologien auszuschöpfen, sind Verfügbarkeit, Zuverlässigkeit und Sicherheit von Netzwerken und Informationssystemen entscheidend.

Diese Themen mögen für Durchschnittsuser fern wirken. Doch tatsächlich zählen bereits jetzt mobile Malware und Bedrohungen in sozialen Netzen zu den wichtigsten Gefahren der vernetzten Welt, betont Sokratis Katsakis, Generalsekretär für Kommunikation im griechischen Transport- und Infrastrukturministerium. Ein Problem dieser realen Nutzernähe sind die widersprüchlichen Anforderungen von hoher Sicherheit und hoher Flexibilität. "Die Usability ist eine wesentliche Herausforderung", betont Katsakis. Denn letztlich darf gerade der Durchschnittsuser nicht das Gefühl haben, dass ihm die IT-Sicherheit in die Quere kommt.

Um Europa besser auf die Security-Anforderungen der IKT-Zukunft vorzubereiten, setzt die Europäische Kommission jedenfalls auf eine modernisierte ENISA. "Die Rolle der ENISA muss ausgeweitet werden, da wir in einer immer stärker vernetzten Informationsgesellschaft leben", untermauertTicau. Die europäische Netzwerksicherheitsagentur soll nicht zuletzt eine größere Bedeutung als internationale Koordinationsstelle bekommen und ein Computer Emergency Response Team (CERT) für EU-Institutionen auf die Beine stellen. Gleichzeitig empfiehlt die EU den Mitgliedstaaten die Umsetzung nationaler CERTs bis 2012. (pte/hal)