Mobile Internet Device

Sharp NetWalker: Zwischen Smartphone und Netbook

Mit dem Netwalker hat Sharp ein Mobile Internet Device vorgestellt, das größenmäßig zwischen Netbook und Smartphone rangiert. Das Gerät basiert auf einem ARM-Prozessor und verwendet als Betriebssystem Ubuntu.

Hierzulande haben sich die immer wieder als mobile Internetlösungen gefeierten Mobile Internet Devices (MID) bislang in keiner Weise etabliert. Anders in Japan, dort hat Sharp mit dem NetWalker nun ein entsprechendes Gerät vorgestellt, das ein Keyboard mitbringt - dieses fehlt MIDs üblicherrweise. Mit dem ultrakompakten Netbook PC-Z1 kommt ein Hybrid aus Netbook und Smartphone auf den Markt. Das Gerät ist trotz seiner Kompaktheit mit einem 12,7 Zentimeter großen Touchscreen sowie einer vollwertigen Tatstatur ausgestattet und wird auf der Grundlage des Linux-basierten Betriebssystems Ubuntu 9.04 laufen. Das Netbook passt dabei mit Abmessungen von 161 mal 109 mal 19,7 Millimetern noch in viele Jackentaschen. Von einer vollständigen Überwindung des Gegensatzes zwischen Smartphone und Notebook kann jedoch nicht gesprochen werden, da Sharps NetWalker ohne integriertes 3G-Modem ausgeliefert wird.

Das Kompaktnetbook beruht dabei auf einer für Smartphones typischen Hardwaretechnik. Sharp baute auf Basis der ARM Cortex A8 Architektur einen Freescale i.MX51 Prozessor in das Gerät ein, der mit einer Taktfrequenz von 800 Megahertz für die nötige Rechenleistung sorgen soll. Die Hardware-Ausstattung entspricht somit derjenigen eines Palm Pre, Nokia N900 oder des neuen iPhones. Das Gerät hat dennoch die Form eines winzigen Laptops bekommen und wartet mit einer sehr kleinen Volltastatur, dafür aber auch mit einem berührungsempfindlichen Touchscreen auf. Letzterer sollte mit einer Auflösung von 1024 x 600 Bildpunkte bei einer Bilddiagonale von 5 Zoll Zentimetern für hohen Bedienkomfort sorgen. Laut Angaben des Herstellers soll - anders als bei vielen Smartphones üblich - kein horizontales Scrollen von Webseiten nötig sein.

Der NetWalker wiegt ganze 409 Gramm. Die fix verbauten vier GByte Flashspeicher sind zwar nicht allzu üppig ausgefallen, lassen sich jedoch mithilfe von MicroSD-Karten um weitere 16 GByte erweitern. 512 RAM Arbeitsspeicher sollten die reibungslose Inanspruchnahme von Standardanwendungen erlauben. Die Vorsehung zweier USB2.0-Ports und die Unterstützung der WLAN-Standards 802.11b und g entsprechen ebenfalls gängigen Standards und runden das Profil des Netbook-Winzlings ab. Die Linux Distribution Ubuntu verwaltet in der Version 9.04 die von Sharp verbauten Rechen- und Speicherkapazitäten. Die Vorinstallation von freien Anwendungen wie der OpenOffice Suite, dem Firefox-Webbrowser, dem E-Mail-Client Thunderbird sowie dem VideoPlayer Totem sollte den NetWalker auch Windows geprägten Usern schmackhaft machen.

Das Gerät wird zunächst in Japan den Markt erreichen, wann die Markteinführung in Deutschland erfolgt, wurde von Sharp bislang noch nicht bekannt gegeben. Sharps NetWalker soll für rund 330 Euro erhältlich sein. Die Auffüllung des Produktsegments MID beziehungsweise das Verschwinden klassischer Produktgrenzen scheint voll im Gange zu sein, lassen sich doch auch gegenläufige Entwicklungsinitiativen wie etwa Nokias Engagement in der Netbookproduktion beobachten. (pte/mje)