SGI: Supercomputer mit über 10.000 CPUs

Die US-Raumfahrtbehörde NASA (National Aeronautics and Space Administration) will im Rahmen ihres "Columbia"-Projekts den weltgrößten Supercomputer bauen lassen.

Dieser High Performance Computer (HPC) besteht aus 20 "Altix"-Rechnern von Silicon Graphics (SGI), die mit jeweils 512 Itanium-2-Prozessoren von Intel bestückt sind. Insgesamt stehen dem System damit 10.240 CPUs zur Verfügung.

Moderne Supercomputer bestehen oft aus einem Cluster mit mehreren kleineren Servern. Das Modell der NASA, das im Ames Research Center im kalifornischen Moffett Field installiert werden soll, verwendet dagegen ungewöhnlich große Nodes (Knoten), die Switching-Technik "NUMAlink" von SGI sowie das spezielle "Propack"-Linux. Jeder der 20 Server wird mit über 1000 GByte Hauptspeicher versehen. "Wir verwenden ein sehr großes Single-System Image", erläutert SGIs Director of Server Marketing Jeff Greenwald. "Die anderen Jungs kommen mit einem Cluster aus sehr dünnen Nodes und versuchen die alle zusammenzuschrauben."

Drei Altix-Server hat die NASA bereits, die komplette Installation soll bis Ende des Jahres stehen. Die NASA will mit dem neuen Superrechner Ausrüstung entwickeln sowie künftige Weltraummissionen und Wettermodelle simulieren. Teilweise sollen aber auch andere Behörden Zugriff auf das 160 Millionen Dollar teure System erhalten. Die Altix-Server werden teilweise gekauft und teils geleast. Ames-Direktor Scott Hubbard schätzt laut "Wall Street Journal", dass SGI im ersten Jahr zwischen 35 und 40 Millionen Dollar für das Columbia-Projekt erhält. Für sein Ende Juni abgeschlossenes viertes Fiskalquartal wies SGI gestern einen Nettogewinn von 43,6 Millionen Dollar oder 17 Cent pro Aktie aus, profitierte dabei allerdings vom Verkauf seiner Software-Tochter Alias. Im vergleichbaren Vorjahreszeitraum hatte der Hersteller einen Nettoverlust von 36,6 Millionen Dollar oder 18 Cent je Anteilschein gemeldet. Der Quartalsumsatz ging im Jahresvergleich von 222 Millionen Dollar um 6,4 Prozent auf 207,7 Millionen Dollar zurück.

Der "Space Exploration Simulator" wird mit größter Wahrscheinlichkeit einen der vordersten Plätze in der Top-500-Liste der weltweit leistungsstärksten Hochleistungscomputer erobern. Zurzeit liegt der "Earth Simulator" von NEC auf Platz eins. Auführliche Informationen zu den schnellsten Supercomputern der Welt finden Sie in unserem Artikel Supercomputing 2004: Trends und neue Top500. (mja)

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