SGI: Neuer 64-Bit-Midrange-Server zum Kampfpreis

Technische Daten

SGI Altix 350 ist als Einzelsystem ausbaubar auf bis zu 16 Itanium-2-Prozessoren, die alle unter einer einzigen Linux-Partition im so genannten SSI- oder Single-System-Image-Betrieb arbeiten können. Dabei steht ein bis zu 192 GByte großer Shared-Memory-Bereich als zusammenhängend nutzbarer Systemspeicher zur Verfügung. In diesen Speicher lassen sich laut SGI Aufgabenstellungen in unzerstückelter Form laden und dort gemeinsam parallel bearbeiten. SGI gibt an, dass daraus ein Performance-Vorteil gegenüber üblichen Cluster-Umgebungen resultiert, die aus mehreren kleinen Rechnerknoten mit eigenem lokalen Speicher bestehen. Dies erfordere oft ein Aufbrechen der Aufgabe in kleine Einzelteile mit - je nach Anwendungsart - deutlichem Kommunikations-Overhead, wenn sich die Knoten intensiv "abstimmen" und permanent Daten über relativ schmalbandige Verbindungsleitungen austauschen müssen.

Bei Altix 3500 können dagegen bis zu 16 Prozessoren den kompletten verfügbaren Speicher in einheitlicher Weise adressieren und die Daten immer mit einer Bandbreite von 6,4 GByte/s erreichen, so SGI. Laut Andy Fenselau, Direktor für die Altix-Produktlinie bei SGI in den USA, kann der Altix 350 mit Itanium 2 (Codenamen Madison und Deerfield) oder DP-Itanium-Prozessoren bestellt werden.

Mehrere 350er Einzelsysteme lassen sich zu einem Cluster zusammenbinden. Dafür bietet sich branchenübliche Interconnect-Technologie wie Gigabit-Ethernet und Infiniband an. Tausende Prozessoren will SGI auf diese Weise in eine Plattform einbinden. Alle für das Message-Passing-Interface-Programmiermodell (MPI) geschriebenen Codes sollen auf einem Altix-Shared-Memory-Knoten mindestens so schnell lauffähig sein wie auf einer Distributed-Memory-Architektur. Da der Altix-350-Knoten mit seinen maximal 16 CPU jedoch deutlich größer ist als die Knoten in üblicherweise angebotenen Clustern, verspricht SGI den Käufern neben der höheren Durchsatzleistung weitere Vorteile: Der Aufbau eines Clusters sei mit geringeren Infrastruktur-Kosten möglich. Weniger Knoten bedeuteten auch weniger Aufwand und niedrigere Kosten für die Administration.

Der Einstieg in Altix 350 ist laut SGI ab 11.500 Euro möglich. Eine 4-Prozessor-Konfiguration erhält man ab einem Listenpreis von 20.900 Euro - woraus sich ein Investitionsniveau von 5200 Euro pro Prozessor ergibt. SGI will sich mit diesen Preisen im Midrange-HPC-Markt sowie im Markt der Durchsatz-Cluster, Abteilungs- und technisch-wissenschaftlichen Datenbanken-Server positionieren. (mec)