Server wirksam schützen

Die Anforderungen an die Verfügbarkeit von IT-Systemen steigen ständig. Ausfälle von Enterprise-Ressource-Planning-Anwendungen, Internet-Portalen und E-Commerce-Seiten gehen schnell ins Geld. Um sich vor ungeplanten Serverauszeiten zu schützen, bietet der Markt verschiedene Lösungen.

Von: DIRK PELZER

Wenn geschäftskritische Server ausfallen, erleidet das betroffene Unternehmen nicht nur Umsatzverluste, sondern auch Vertrauens- und Image-Schäden. Deshalb empfiehlt sich der Einsatz von hochverfügbaren Servern, welche dieses Risiko deutlich minimiert.

Zur Grundausstattung derartiger Systeme gehört eine ganze Reihe von Komponenten. Dazu zählt zum einen die CPU, die bei Ein-Prozessor-Systemen einen Single Point of Failure (SPOF) darstellt: Ohne sie kann der Rechner nicht weiterarbeiten. Doch auch eine Mehrprozessor-Maschine bedeutet nicht notwendigerweise erhöhte Ausfallsicherheit, denn meist führt bereits der Verlust einer CPU zum Absturz des Servers.

Einige Serverhersteller bieten inzwischen so genannte Offline-Backup-Prozessoren an, die im Normalbetrieb abgeschaltet sind und im Fehlerfall für eine ausgefallene CPU einspringen. Allerdings funktioniert dies in der Regel nicht ohne einen Server-Reboot, sodass auch hier ein kurzer Ausfall eintritt.

Bei den Arbeitsspeichern für Server hat sich auf breiter Front der so genannte Error Correction Code (ECC) etabliert. Dieser kann Ein-Bit-Fehler korrigieren und Zwei-Bit-Fehler erkennen. Seltener zu finden ist hingegen das so genannte Advanced ECC Memory. Dieses verkraftet sogar den Ausfall eines kompletten Speichermoduls, ohne dass der Server abstürzt. Für ausfallsichere Systeme sollte deshalb, wenn möglich, diese Speicherart gewählt werden.

Zu den Grundanforderungen hochverfügbarer Rechner zählen des Weiteren redundante Lüfter und Netzteile sowie eine unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV). Lüfter sollten sich im laufenden Betrieb austauschen lassen. Damit dies möglich ist, muss sich das Servergehäuse bei eingeschaltetem Rechner öffnen lassen. Manche Hersteller haben so genannte Interlocks integriert, die das System automatisch abschalten, sobald das Gehäuse geöffnet wird.

Auch die Netzwerkkarten (NIC) tragen zur Verfügbarkeit eines Servers bei. Redundant konfigurierte NICs sind beispielsweise in der Lage, einen Failover von einer defekten Karte auf eine noch funktionierende durchzuführen. Alternativ lassen sich auch zwei oder mehr Karten in einem Load-Balancing-Modus betreiben, der sowohl für eine Lastverteilung und damit höheren Durchsatz als auch für eine erhöhte Ausfallsicherheit sorgt. Ebenfalls empfehlenswert sind Server mit Hot-Plug-PCI-Steckplätzen, die den Austausch defekter PCI-Karten im laufenden Betrieb ermöglichen. Zudem sollten Ersatzteile wichtiger Komponenten bereitgehalten werden, um den Austausch sofort durchführen zu können.