Server-Hersteller planen Blade-Server-Standard

Dell-Chef Michael Dell erwähnte die Initiative am Montag in einer Rede auf der aktuell abgehaltenen OracleWorld in San Francisco. Demnach sei seine Firma "mit anderen recht großen Konzernen in Gesprächen, um sich auf eine standardisierte Blade-Server-Architektur zu einigen". Ein fehlender Standard sei unter anderem ein Grund, weshalb Industrie-Analysten ihre Verkaufserwartungen von Blade-Servern gesenkt hätten. "Das führt nach nirgendwo, wenn es keinen Standard gibt", so Dell. Noch 2001 hatte IDC den Umsatz mit den schlanken Servern auf 4,5 Milliarden US-Dollar im Jahr 2005 geschätzt. Kürzlich wurde die Zahl auf 2,5 Milliarden US-Dollar herabgesetzt.

Details, wie ein solcher Standard aussehen könnte, blieb Michael Dell am Montag allerdings noch schuldig. Laura Bosworth-Bucher, im Software-Marketing bei Dell tätig, ergänzte die Aussagen ihres Chefs: "Wir glauben, dass für standardisierte Blades eine einheitliche Stromversorgung, ein konsistentes Chassis sowie eine einheitliche Verwaltung vonnöten ist."

Analysten glauben, dass ein Standard für Blade-Server noch weit entfernt ist. Laut Jonathan Eunice von Illuminata hätten insbesondere HP und IBM kein Interesse daran, dass der Markt durch eine Standardisierung für kleinere Unternehmen geöffnet werde und der Wettbewerb damit zunimmt: "Wenn es einen Standard gibt, werden sich für all die innovativen Hersteller in der zweiten Reihe Chancen ergeben. Ich denke, dass sich IBM und HP mit einem kleinen Motherboard-Hersteller nicht auf die gleiche Stufe setzen lassen werden", so Eunice.

Ende August meldete IDC Umsatzzahlen im Blade-Server-Umfeld für die drei Firmen: Das relativ junge Segment Blade-Server verbuchte mit einem Anstieg der Einnahmen um 693 Prozent auf 119 Millionen US-Dollar den weitaus größten Umsatzzuwachs - wenn auch von einem niedrigen Ausgangsniveau. Marktführer war hier HP mit 31,9 Prozent vor IBM und Dell mit 26,9 beziehungsweise 15,1 Prozent. (wgr/mec)

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