Semantic Web macht Suchen im Internet einfacher

Wer im World Wide Web heute nach einer bestimmten Information sucht, hat es schwer. Denn gängige Suchmaschinen wie Google oder Altavista fördern Unmengen von Links zu Tage, in denen der Anwender mühsam weitersuchen muss. Abhilfe verspricht das von Tim Berners-Lee, dem Mitbegründer des World Wide Web, entwickelte Konzept des Semantic Web. Eine semantische Schicht, die über das bestehende Web "gelegt" wird, soll es den Maschinen ermöglichen, die gespeicherten Informationen zu verstehen. Suchmaschinen können dadurch nach Attributen und Beziehungen suchen, die sich hinter Begriffen verstecken.

Darüber hinaus versetzt die Semantik Informationssysteme in die Lage, kontextsensitiv miteinander zu kommunizieren. Dafür werden elektronische Agenten eingesetzt, die im Auftrag von Menschen selbstständig handeln. Sie besitzen auch die Fähigkeit, regelgestützt logische Schlussfolgerungen zu ziehen sowie neues Wissen zu generieren.

Die Vorteile macht folgendes Szenario deutlich: Der Mitarbeiter eines Unternehmens möchte einen Weiterbildungskurs absolvieren. Er muss nun in einzelnen Schritten "manuell" ein passendes Seminar suchen und buchen, außerdem einen Flug zum Veranstaltungsort und ein Hotelzimmer. Ein elektronischer Agent wickelt den kompletten Vorgang im semantischen Web selbstständig ab, und zwar in der logischen Reihenfolge.

Zunächst vergleicht er die Kongresstermine mit den Daten im Terminplaner seines Auftraggebers. Sind noch keine Eintragungen vorhanden, bucht er den gewünschten Kongress, einen passenden Flug und ein Zimmer in einem nahe gelegenen Hotel. Anschließend überträgt er ebenso automatisch sämtliche Informationen, wie Tagungsinhalte, Flugnummer und die Reservierungsdaten des Hotels in den Planer. Die Möglichkeiten einer semantischen Schicht im Web werden voraussichtlich zunächst hochspezialisierte und akademische oder wirtschaftliche Communities nutzen. (re)