Selber machen oder mieten

Zum Abschluss der Serie über E-Business zeigen wir am Beispiel ausgewählter Shop-Systeme Unterschiede beim Funktionsumfang und der technischen Umsetzung solcher Lösungen. Neben Standardsoftware werden einige Mietshops vorgestellt. Kai-Oliver Detken, Bernd Reder

Wer einen Online-Shop aufbauen möchte, hat zwei Alternativen: entweder selbst Hand anlegen und einen Internet-Laden in Eigenregie aufzubauen, oder bei einem Dienstleister einen Shop mieten. Vor allem für kleine und mittlere Unternehmen, die über geringe Erfahrung im Online-Business verfügen, ist es eine Überlegung wert, zunächst mit einem Miet-Shop Know-how aufzubauen, bevor sie auf eine eigene Lösung umsteigen. Denn auch eine "Lösung von der Stange" erfordert eine Menge Programmieraufwand - auch wenn viele Anbieter von Shop-Software diesen Punkt häufig herunterspielen. Im folgenden zeigen wir am Beispiel einiger Shop-Systeme und Mietshops, welche Arten von Lösungen vorhanden sind. Eine Marktübersicht über Shop-Systeme ist für eine der kommenden Ausgaben geplant.

Eine der bekanntesten Online-Shoplösungen stammt aus dem Hause Intershop. Der Interessent kann zwischen vier Versionen von "Intershop Online 3" wählen; die billigste kostet etwa 11000 Mark. In Bezug auf den Funktionsumfang zählt die Intershop-Software zur Spitzenklasse. Besonders ausgeprägt ist der Backoffice- und Back-end-Bereich. Alle Versionen enthalten eine SQL-Datenbank von Sybase, die für eine mittlere Auslastung ausgelegt ist. Intershop ist für die üblichen Betriebssysteme und Server erhältlich und bietet alle Vorteile einer Standardsoftware, inklusive der Anbindung an Zahlungssysteme wie SET, Cybercash oder Kreditkarte sowie an Warenwirtschaftssysteme. Die Shop-Software benötigt 600 MByte auf der Festplatte und zwei IP-Adressen, um Datenbank und Frontend (Storefront) zu trennen. Verwalten lässt sich der Laden mit Hilfe eines Browser-gestützten Werkzeuges.

Mit 7000 Mark für die Grundversion ist die "Electronic Commerce Suite 3.0.x" von Icat preiswerter als Intershop 3. Der Anwender hat die Wahl zwischen einer Standard- und Professional-Ausgabe. Das Verwaltungswerkzeug ist in zwei Programme aufgeteilt: das Back Office und die Dateneingabe. Beide sind über einen Browser zu bedienen. Das System unterstützt Staging; das heißt, der Betreiber kann das Design seines Ladens mit Hilfe eines "Staging Store" ändern, ohne seinen Internet-Shop vom Netz nehmen zu müssen.