Sega und Nintendo mit schwachen Bilanzen

Für die beiden japanischen Hersteller von Spielkonsolen, Nintendo und Sega, verlief das vergangene Geschäftsjahr wenig erfreulich. Während hohe Währungsverluste Nintendo erstmals seit fünf Jahren einen empfindlichen Ertragsrückgang bescherten, schreibt Sega wegen schwacher Verkäufe der Dreamcast weiterhin tiefrote Zahlen.

Wie Nintendo am Freitag mitteilte, schrumpfte der Gruppengewinn im Geschäftsjahr 1999/2000 um knapp 35 Prozent auf rund 56 Milliarden Yen (gut eine Milliarde Mark).

Daran seien auch Preissenkungen im Ausland für die Spielekonsole Nintendo 64 sowie der verzögerte Verkaufsstart neuer Software für den Gameboy Schuld. Die Preissenkungen hatte Konkurrent Sony mit immer billigeren PlayStations erzwungen.

Konkurrent Sega konnte auch im dritten Jahr in Folge das Ruder nicht herumreißen und verbuchte einen zum Vorjahr unveränderten Nettoverlust von rund 43 Milliarden Yen (860 Millionen Mark). Erstmals seit seiner Börsennotierung 1988 will der Konzern keine Dividende zahlen .

Der Gruppenumsatz war indes erstmals nach zwei Jahren gestiegen, und zwar um mehr als 27 Prozent auf 339 Milliarden Yen (6,8 Milliarden Mark). Im laufenden Jahr will Sega Enterprises wieder die Gewinnzone erreichen und erwartet einen Gruppengewinn von netto 1,5 Milliarden Yen (etwa 30 Mio. Mark). Auch Nintendo will in diesem Jahr auf Wachstum schalten und den Nettoertrag um kräftige 46 Prozent auf 82 Milliarden Yen (1,6 Milliarden Mark) steigern.

Beide Unternehmen müssen dabei aber noch vor der PlayStation 2 von Sony zittern, die im Herbst weltweit auf den Markt kommt und die tecChannel bereits getestet hat. Die entsprechenden Konkurrenzmodelle von Nintendo und Sega erscheinen frühestens 2001. Dann betritt mit Microsofts X-Box ein weiterer Konkurrent das Feld. (nie)