SCO nimmt Linux-Anwender ins Visier

SCO will offensichtlich auch gegen Linux-Anwender rechtliche Schritte einleiten, um Lizenzgebühren einzutreiben. Das Unternehmen unterstrich erstmals, dass Anwender, die geschützten Quellcode unrechtmäßig einsetzen, von der Firma verklagt werden könnten.

IDC-Analyst Dan Kusnetzky relativierte den Schritt von SCO: "Das ist eher ein PR-Schachzug, um den Druck auf IBM zu erhöhen, den rechtlichen Streit schnell zu regeln." Wie andere Analysten zweifelte auch Kusnetzky daran, ob es klug sei, den Quellcode von SCO ohne Einsicht zu lizenzieren. "Was passiert, wenn SCO verliert? Bietet SCO Rückzahlungen an?" Die Firma selbst ist sich sicher, die Klage gegen IBM durchsetzen zu können und ging auf die Möglichkeit von Rückzahlungen bislang nicht ein.

Rechtsanwalt Jeffrey Neuberger empfiehlt allen Unternehmen, die vom Ausgang des Verfahrens betroffen sein könnten, die Entwicklung des Streits zu verfolgen. Überhastete Entscheidungen seien nicht notwendig. "Die Geschichte lehrt, dass sich solche Dinge immer auf irgendeine Weise lösen. Es ist sehr wahrscheinlich, dass eine Einigung der beiden Unternehmen die Anwenderschaft überhaupt nicht betreffen wird", so Neuberger.

Im Fall eines Erfolges von SCO könnte die Lizenzierung von Linux für Unternehmen dennoch teuer werden. Das Unternehmen plant eine Lizenzvariante in Anlehnung an seine "UnixWare 7.1.3 Base Edition"-Lizenz, die derzeit mit 720 US-Dollar für einen Anwender und einen Prozessor in der Preisliste steht.

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