SCO: Erster Lizenznehmer unter Vertrag

SCO hat nach eigenen Angaben eine Firma gefunden, die Lizenzgebühren für die angeblichen Rechte der Firma an Teilen des Linux-Quellcode bezahlt.

Details zu dem Lizenzvertrag wollte SCO nicht nennen - weder Kunde, noch Dollarsumme oder die Anzahl der abgenommenen Lizenzen. Allerdings sei dem Lizenznehmer auf den eigentlichen Preis von 699 US-Dollar pro Server "ein kleiner Rabatt" gewährt worden. Das Abnahmevolumen war laut Firmensprecher Blake Stowell "signifikant" und deutlich höher als "ein paar tausend Dollar".

Marktexperten äußerten indes Zweifel an der Ankündigung von SCO. "Ich glaube, dass es sich hier um eine Public-Relations-Aktion handelt, um die Position der Firma zu untermauern", sagte Dan Kusnetzky von der Beraterfirma IDC. Es sei immer noch sehr früh, um eine Lizenzvereinbarung mit SCO einzugehen, so der Analyst. SCO hätte seine Behauptung, Urheberrechte an Teilen des Linux-Quellcodes zu besitzen, noch immer nicht öffentlich belegt: "Es scheint mir doch sehr verfrüht, dass Firmen bereits Geld ausgeben, noch bevor überhaupt klar ist, was vor sich geht."

Laut SCO haben sich nach Bekanntgabe des Lizenzmodells in der vergangenen Woche rund 300 Firmen nach Details bei der Firma erkundigt.

Erix Raymond, Vorsitzender der Open Source Initiative, beschuldigte SCO, das Verfahren gegen IBM vor den eigentlichen Gerichtsterminen schon "in den Medien auszutragen". (wgr/uba)