SCO entzieht IBM Sequent-Vertriebslizenz

IBM darf nach Angaben von SCO seine Dynix/ptx-Software nicht mehr vertreiben. IBM hatte die Rechte an dem Betriebssystem mit der Übernahme von Sequent 1999 erworben.

Der Grund: IBM habe nahezu 170.000 Zeilen aus Dynix in die Linux-Kernel 2.4 und 2.5 unerlaubt eingebracht, so SCO. Es soll sich dabei um NUMA- und Multiprozessor-spezifischen Code handeln, der unter der Unix System V-Lizenz von SCO urheberrechtlich geschützt ist.

Laut SCO ließ IBM eine Frist von 60 Tagen verstreichen, um 148 Dateien und 170.000 Zeilen Quellcode aus Dynix zu entfernen. Diese Frist sei am Mittwoch abgelaufen, so eine Stellungnahme der Firma. IBM seinerseits gibt an, nicht unrecht gehandelt zu haben. Stattdessen habe SCO gegen geltende Normen Rechte an Linux erworben. Der Konzern beschuldigte SCO, ebenso die GNU General Public License zu verletzten und leitete in der vergangenen Woche eine Gegenklage gegen SCO ein.

IBM nutzt Dynix/ptx als Betriebssystem für seine NUMA-Q-Server. Das Unternehmen hat den Entzug der Lizenz bislang nicht kommentiert. (wgr/uba)