Karriere machen im Ausland

Schweiz: 50 Prozent mehr Geld für SAP-Profis

42,5 Stunden pro Woche sind das Minimum

Während in der Bundesrepublik leistungsabhängige Elemente oft 30 bis 50 Prozent des Gehalts ausmachen, ist es in der Schweiz eher üblich, ein dreizehntes Monatsgehalt als erfolgsabhängigen Gehaltsbestandteil zu gewähren. Für externe SAP-Berater spielen Boni eine größere Rolle wie für inhouse arbeitende.

Auch eine Firmenwagenregelung ist in Schweizer Beratungsunternehmen weit verbreitet. Häufig wird dem Arbeitnehmer die Wahl gelassen zwischen einem Auto und einer Dauerkarte der Schweizer Bundesbahn. Diese gilt zum Teil nicht nur auf dem gut ausgebauten Schienennetz und öffentlichen Verkehrsmitteln in Städten, sondern auch in Bergbahnen und bei Schifffahrtslinien. Zu beachten ist auch, dass die Wochenarbeitszeit in der Regel mindestens bei 40 Stunden liegt, oft bei 42,5 Stunden oder noch höher. Und die vielleicht schlechteste Nachricht: Es gibt keinen Urlaub. "Urlaub heißt in der Schweiz ,Ferien`. Diese fallen mit 20 bis 25 Tagen oft deutlich kürzer aus, als Deutsche es gewohnt sind", so Pajot. Der deutsche SAP-Berater trifft also auf eine andere Arbeitskultur, auf große und kleine Unterschiede im Umgang miteinander, auf eine andere Verteilung der eigenen Ausgaben - aber eben auch auf dauerhaft gute Chancen auf einen anspruchsvollen Job mit attraktivem Lohn.

Bedeutet dies, dass gehaltsorientierte SAP-Berater die Auswanderung in die Schweiz wagen sollten? "Wer nur ans Geldverdienen denkt, scheitert meist schon im Auswahlverfahren der Unternehmen", warnt Pajot. "Wir beraten Interessenten sehr genau auch zu den Unterschieden im Arbeitsumfeld und in der Arbeitskultur. Stärker als ein nach außen gewendeter Ehrgeiz zählt mit Sicherheit die Bereitschaft, seinen Lebensmittelpunkt in die Schweiz zu verlegen, eine hohe Motivation dafür, in das jeweilige Unternehmen einzutreten, eine ausgesuchte Höflichkeit und die Fähigkeit, sich zu vernetzen."

Die Aussichten für deutsche SAP-Berater in der Schweiz sind also tatsächlich verlockend. Hier wird sich der SAP-Spezialist "vom großen Kanton", wie der Schweizer Deutschland oftmals mit einem Augenzwinkern nennt, wohlfühlen, ist Personalberater Pajot überzeugt: "Es funktioniert, wenn der SAP-Profi bereit ist, sich in der Schweiz zu integrieren und durch einen Wechsel nicht nur einen Sprungbrett-Effekt für seine Karriere anvisiert."

Zum Vergleich: Beratergehälter in Deutschland