Schutz vor erstem Trojaner für Palm-PDAs

Mc Afee und Trend Micro bieten jetzt auf ihren Webseiten Updates ihrer Scan-Programme an, die den ersten Palm-Trojaner entdecken und ausschalten. Der als gecrackte Version des Gameboy-Emulators Liberty 1.1 getarnte Softwareschädling hatte unter Besitzern von Palm-PDAs für große Aufregung gesorgt.

Bei "Pseudo-Liberty" handelt es sich um das erste Trojanische Pferd, das PDAs mit dem Betriebssystem Palm OS angreift. Nach der Installation ist das Programm in der Lage, sämtliche Daten auf dem mobilen Gerät zu löschen. Der Schädling sei aber ursprünglich nicht als Trojaner entwickelt worden, sagte Liberty-Mitentwickler Aaron Ardiri.

Es handle sich vielmehr um ein Programm, das versehentlich weitergeleitet wurde. Eigentlich habe er die Software geschrieben, um Palm-Software zu deinstallieren und eine neue Umgebung aufzusetzen, so Ardiri. Das Problem sei entstanden, weil der Datenkiller das gleiche Icon wie der Gameboy-Emulator Liberty verwende.

Auch McAfee und Trend Micro haben auf ihren Webseiten Viren-Updates veröffentlicht, die "PalmOS/LibertyCrack", so der Name der Antiviren-Firmen für den Trojaner, entdecken und ausschalten. Nach Angaben von McAfee habe der Trojaner bisher nur wenige Palm-Geräte infiziert. Die Viren-Spezialisten stufen den Trojaner in die untere Risikoklasse ein, da er sich nicht per Klick automatisch weiterverbreitet, sondern aus dem Internet heruntergeladen werden muss.

Auch wenn der entdeckte Virus als relativ ungefährlich gilt, zeigt er, dass PDAs und Handhelds nicht mehr vor Viren und anderen Schädlingen sicher sind. Als Konsequenz hat McAfee kürzlich ein Wireless Security Center eingerichtet, in dem die Firma ihr Programm VirusScan auch für Handhelds und PDAs anbietet. Außerdem beweist die "Evolutionsgeschichte" bei Viren auf dem PC, dass die meisten neuen Viren-Familien harmlos beginnen und im Lauf der Zeit immer boshafter werden. (jma)