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Diffserv: Dienste über Bitmuster definieren

Während die Arbeitsgruppen Intserv und RSVP technologieunabhängige Spezifikationen erarbeiten, befaßt sich die Gruppe ISSLL (Integrated Services over Specific Link Layer Architectur) damit, diese Vorgaben auf spezielle Subnetz-Techniken abzubilden, insbesondere IEEE 802.x für Ethernet, ATM sowie serielle Verbindungen.

Bei Intserv ist es notwendig, in allem Netzknoten für jeden einzelnen IP-Flow Ressourcen zu reservieren. Wesentlicher einfacher lassen sich QoS-Eigenschaften bei Diffserv realisieren: Ein Bit-Muster im Differentiated-Services-Feld (DS Field) des Paketkopfes legt fest, welche Dienstequalität einem IP-Paket zugeordnet wird. Dieses Muster definiert, auf welche Weise ein Netzknoten das Paket zu behandeln hat, ihm also beispielsweise Vorrang vor anderen Daten einräumen muß.

Für den Einsatz von Diffserv zwischen administrativen Bereichen (Interdomains) ist eine Übereinkunft darüber erforderlich, wie dieses Bit-Muster zu interpretieren ist. Aus Gründen der Interoperabilität legte die Diffserv-Gruppe den Gebrauch von Bits innerhalb des DS-Feldes fest.

Auf dem IETF-Meeting wurde vereinbart, ein Modell für Netzelemente an den Grenzen eines administrativen Bereichs (Boundary Devices) zu erarbeiten. Es soll insbesondere Details zu Verkehrsparametern sowie Konfigurations- und Monitoring-Einstellungen enthalten. Ein weiteres Ziel ist, spezifische Per-Hop-Verhaltensmuster zu definieren, inklusive der Empfehlung spezieller Bitmuster beziehungsweise Codepoints.