Schritt für Schritt in Richtung Echtzeit

Auf dem 45. Meeting der IETF in Oslo standen vor allem Mechanismen im Vordergrund, mit deren Hilfe Echtzeitdaten über IP-Netze verschickt werden können. Anwendungsgebiete sind die IP-Telefonie, Videokonferenzen oder Dienste für das Verteilen von Multimedia-Informationen.

Von: Petra Schlatter

Die Internet Engineering Task Force (IETF) hat sich der Aufgabe verschrieben, das Internet und die ihm zugrundeliegenden Techniken weiterzuentwickeln. Auf dem letzten Treffen des Gremiums in Oslo, an dem über 1700 Fachleute teilnahmen, standen folgende Themen im Mittelpunkt:

- IP mit Dienstequalität (Quality of Service, QoS),

- "Differentiated Services",

- "Policies" und Zugangskontrolle (Access Control),

- Multiprotocol Label Switching (MPLS),

- Authentifizierung, Autorisierung und Accounting,

- Multicast-Verkehr, Internet-Telefonie und Audio/Video über IP sowie

- das Internet-Protokoll der nächsten Generation (IP Next Generation).

Um in IP-Netzen eine bestimmte Dienstequalität garantieren zu können, sind Erweiterungen des Protokolls notwendig. Die Grundlagen dazu schuf die IETF mit zwei Modellen: dem "Integrated Services"-Modell (Intserv; RFC2210 bis RFC2212) und dem "Differentiated Services"-Modell (Diffserv; RFC2474 und 2475). Die Aufgabe der Intserve-Arbeitsgruppe bestand darin, die IP-Architektur für "Quality of Service" (QoS) fit zu machen. Eine Working Group entwickelte dazu das Signalisierungsprotokoll "Resource Reservation Protocol" (RSVP). Diese Arbeitsgruppe trat in Oslo zum letzten Mal zusammen. Obwohl die Standardisierung von RSVP noch nicht abgeschlossen ist, fiel die Entscheidung, Erweiterungen des Protokolls künftig nur noch im Rahmen von E-Mail-Foren zu diskutieren.