Linux Hardware

Schneller surfen dank Raspberry Pi als LAN-Proxy

Die Clients mit dem Proxy-Server verbinden

Alle Browser im Netzwerk, welche Polipo nutzen sollen, richten Sie nun so ein, dass diese die IP-Adresse des Raspberry Pi als Proxy verwenden.

Beim Firefox finden Sie diese Option beispielsweise unter „Erweitert -> Netzwerk -> Verbindung -> Einstellungen“.
Aktivieren Sie die „manuelle Proxy-Konfiguration“, und tragen Sie im Feld „HTTP-Proxy“ die IP des Raspberry ein, in dieser Beispielanleitung also 192.168.1.33. Den „Port“ dahinter legen Sie auf 8123 fest.

Chrome und Chromium: Da diese Browser den Standard-Proxy des Systems als Voreinstellung nehmen, ist die Browser-Erweiterung „Proxy Helper“ eine sinnvolle Ergänzung.
Chrome und Chromium: Da diese Browser den Standard-Proxy des Systems als Voreinstellung nehmen, ist die Browser-Erweiterung „Proxy Helper“ eine sinnvolle Ergänzung.

Google Chrome und Chromium verwenden dagegen die Proxy-Standardeinstellung des Systems. Für diese Browser muss der Proxy-Server daher in den Netzwerkeinstellungen festgelegt werden. Alternativ haben diese Browser aber auch noch eine Proxy-Angabe als Startparameter zu bieten. Der folgende Befehl informiert Google Chrome über den Proxy

/usr/bin/google-chrome --proxyserver="[IP-Adresse]:8123"

und bei Chromium muss es

/usr/bin/chromium-browser --proxyserver="[IP-Adresse]:8118"

lauten. Die kostenlose Erweiterung „ Proxy Helper“ erleichtert die Proxy-Konfiguration dabei erheblich, da sie ein passendes Icon in der Symbolleiste von Chrome/Chromium unterbringt.

Den Proxy ankurbeln: Mit diesen Befehlen starten Sie Polipo mit der geänderten Konfiguration neu und richten ihn für den automatischen Start ein.
Den Proxy ankurbeln: Mit diesen Befehlen starten Sie Polipo mit der geänderten Konfiguration neu und richten ihn für den automatischen Start ein.

Engpässe des Raspberry Pi

Ein Mini-PC auf einer Platine muss bei einem Verkaufspreis von 35 Euro Kompromisse eingehen, selbst wenn sich wie beim Raspberry Pi eine gemeinnützige Stiftung um Entwicklung und Vermarktung kümmert. Auf dem Raspberry Pi macht sich dies mit einer vergleichsweise schlechten I/O-Leistung bemerkbar, da der permanente Speicher nicht als Flash-Chip auf der Platine sitzt, sondern auf einer vergleichsweise langsamen SD-Karte untergebracht ist. Gut schlägt sich dagegen die 10/100-Ethernet-Schnittstelle der Modelle B und B+. Obwohl Ethernet intern über den USB-Hub angeschlossen ist, erreicht der Raspberry Pi hier 90 bis 94 MBit/s, solange die CPU- und I/O-Auslastung niedrig bleiben. Als Router für mehrere Clients im LAN samt NAT und Iptables als Firewall wäre der Raspberry Pi nicht geeignet, da hier zu viel Rechenleistung für den schwächlichen ARM-Prozessor anfiele. Als Mini-Proxy-Server mit Polipo verbessert der Raspberry Pi aber die Surfgeschwindigkeit bei DSL-Internetanbindungen, so lange der Proxy-Server nicht mehr als fünf Client-Geräte gleichzeitig bedienen muss und diese nicht zu große Dateien herunterladen (bis etwa 500 MB pro Datei).

(PC-Welt/ad)