Schnelle Schaltstelle

ATM-Tests bestätigen das Bild

Die Leistung sackt bei diesem Aufbau gegenüber der Vermittlung über die lokalen Ports teilweise deutlich ab. Das betrifft wiederum nur Pakete mit weniger als 512 Bytes; bei größeren Paketen verhält sich der Switch untadelig.

Die Latenzzeiten in dieser Anordnung liegen im Rahmen unserer Erwartungen. Allerdings waren bei kleinen Paketgrößen und hohem Datenaufkommen wieder Zellverluste zu verzeichnen. Bei Frame-Größen von 64 Bytes ging bis 70 Prozent Auslastung alles gut, danach setzten Probleme ein. Steigt die Last gar auf 100 Prozent, so verwirft der Switch immerhin 27 Prozent der gesendeten Zellen. Bei Paketen mit 128 Bytes und 256 Bytes beginnen die Ausfälle erst bei über 90 Prozent Last, und die Verluste bleiben deutlich niedriger als bei 64 Bytes. Paketgrößen zwischen 512 und 1518 Bytes verursachten keinerlei Zellverluste mehr, auch nicht bei hohen Auslastungen bis 100 Prozent.

Der Back-to-Back-Test, den wir auch in dieser Konfiguration durchführten, bestätigte erneut die Ergebnisse: Nur die Kombination aus hoher Datenlast mit kleinen Paketen bringt den LS160 ins Schwitzen; ansonsten liegen die Werte wiederum beim theoretischen Optimum.

Abschließend unterzogen wir die Prüfgeräte dem Backbone-Switching-Test. Dieser ähnelt dem bereits beschriebenen X-Stream-Test. Allerdings werden die Daten bei dieser Konfiguration nicht von jedem Port an alle anderen gesandt, sondern nur an die jeweiligen Ports der Gegenstation. Die Daten laufen also in jedem Fall über den ATM-Backbone und den darin eingebauten Cisco-Switch. Die Anzahl der Ports beschränkten wir auf vier je Testgerät.

Ansonsten bietet sich auch hier wieder das gleiche Bild: Bei kleinen Paketgrößen verstopft der Switch relativ schnell, große Pakete leitet er auch bei hoher Last mühelos weiter. Während sich bei Paketgrößen von 64 Bytes nur knapp 44 Prozent der theoretischen Bandbreite nutzen lassen, erreicht der Switch bei der Weiterleitung von 1518-Byte-Paketen 88 Prozent dieser Größe. Auch das ist ein guter Wert, denn dieser Test belastet den Switch durch das Multiplexen von Datenströmen in erheblichem Maße, ähnlich wie beim X-Stream-Test.

Im Übrigen testeten wir auch noch die maximale Anzahl von Frames, die der Switch verkraftet. Dazu unterschritten wir den per Norm festgelegten Abstand zwischen den Frames so lange, bis das Gerät anfing, die Annahme von Datenpaketen zu verweigern. Dabei stellte sich heraus, daß der HS160 noch Reserven besitzt. Während bei Normabstand von 0,960 µs theoretisch genau 148 810 64-Byte-Datenpakete pro Sekunde durch einen Switch gehen können, schaffte es der HS160 sogar noch, Pakete mit einem zeitlichen Abstand von 0,880 µs auseinanderzuhalten und ordnungsgemäß zu bearbeiten. Damit schaufelt er immerhin 150 600 Pakete pro Sekunde von einem Port zum anderen. Auch fehlerhafte Frames erkennt und blockiert der Switch zuverlässig.