Schlag für Psion: Motorola verlässt PDA-Entwicklerteam

Im Spätsommer wollte Psion gemeinsam mit Motorola einen stiftbasierten PDA auf den Markt bringen, der Organizer und Mobiltelefon verschmelzen soll. Die Einführung des multifunktionalen Geräts wird sich jetzt wohl verzögern. Der Grund: Motorola zieht sich aus der Entwicklung des PDAs zurück.

Letztes Jahr auf der CeBIT hatte das Symbian-Konsortium, an dem neben Psion und Motorola auch Ericsson sowie Nokia beteiligt sind, das Referenzdesign eines solchen Geräts unter dem Namen Quartz vorgestellt. Quartz enthält neben dem Betriebssystem EPOC auch Schnittstellen für GSM- und GPRS-Module. Darüber hinaus soll die Plattform Java und die Funktechnik Bluetooth unterstützen.

Der Ausstieg Motorolas versetzt Psion einen herben Schlag bei seinem Bemühen, EPOC als PDA-Plattform der Zukunft zu etablieren. Der britische Hersteller wird nach Angaben eines deutschen Sprechers gegenüber tecChannel.de die Entwicklung des Produkts fortsetzen. Verhandlungen mit neuen Partnern für die Mobilfunkeinheit des Geräts seien bereits im Gange, sagte er. Namen nannte der Sprecher allerdings nicht.

Der Ausstieg Motorolas, das auf die Rückzahlung der bereits investierten 8 Millionen US-Dollar verzichtet, wirkt sich drastisch auf Psions Bilanzen für das laufende Geschäftsjahr 2001 aus. Das Unternehmen rechnet wegen steigender Entwicklungskosten mit einem um 12 Millionen Pfund Sterling (etwa 35 Millionen Mark) geringeren Vorsteuergewinn.

Motorola bleibt dem Symbian-Konsortium trotz des Ausstiegs bei der Quartz-Entwicklung aber treu. Das Unternehmen wird weiterhin Mobiltelefone entwickeln, die mit dem Betriebssystem EPOC laufen. Auch Ericssons Smartphone R380 und Nokias Communicator 9210 setzen auf die EPOC-Plattform. Bei einem entsprechenden Erfolg der Geräte verdient Psion also mit.

Näheres zu Trends und Technologien im Markt der mobilen Minirechner lesen Sie in unserem Report PDA-Technologien für die Zukunft. (jma)