Satellitenbetreiber von TK-Krise unberührt

Von der allgemein schlechten Lage auf den IT- und TK-Märkten bleibt ein Segment relativ unberührt: Die Betreiber von kommerziellen geostationären Satelliten in der Emea-Region erwirtschaften laut einer Analyse der Unternehmensberatung Frost & Sullivan weiterhin dicke Gewinne.

Der Umsatz soll von 3,8 Milliarden Dollar im vergangenen Jahr auf 4,9 Milliarden Dollar bis 2009 ansteigen, berichtet die NetworkWorld. "Im Vergleich zu anderen Sektoren geht es dem Markt für Satellitenkapazitäten recht gut. Fast alle Betreiber erweisen sich als gesund", sagt Patrick French, Analyst bei Frost & Sullivan. Seit kurzem werde das Wachstum allerdings durch "erhebliche Überkapazitäten" gebremst. Dadurch seien die Preise unter Druck geraten.

Aufgrund dieser Risiken schrauben die Betreiber den Neustart von Satelliten mit großer Kapazität zurück. Auf der Einkaufsliste stehen laut French aber immer noch Trabanten mittlerer Größe, die momentan wirtschaftlicher sind.

Das am schnellsten wachsende Segment in der geostationären Kommunikation ist der Bereich der Netzwerkanwendungen wie Virtuelle Private Netze (VPN) oder Internet-Access. Größter Umsatzträger bleibt aber weiterhin der TV-Markt. French prognostiziert einen Trend zu Gesamtlösungen, die alles enthalten an Hard- und Software, was zum Betrieb eines Netzwerks am Boden nötig ist. Den Betreibern rät der Analyst, Allianzen mit Systemintegratoren einzugehen, die entsprechende Produktpakete in die Tat umsetzen könnten.

Trotz der relativ guten Ausgangslage erwartet der Frost-&-Sullivan-Mann in den nächsten Jahren auch bei den Satellitenunternehmen eine Fusionswelle. Nur größere Konglomerate ermöglichten den Aufbau dringend benötigter globaler Netze und eine "vernünftigere Flottenplanung" sowie einen Abbau der Überkapazitäten. (afi)