BW-IP und BPC von SAP

SAP-Planungswerkzeuge: Welches ist das richtige?

BPC: Fachanwenders Liebling

In SAP BPC hingegen lassen sich Planungs-szenarien weitgehend eigenständig von den Fachabteilungen erstellen, steuern und warten, da dieses Werkzeug stark an Microsoft Excel ausgerichtet ist und wenig technisches Wissen erfordert. Die Endanwender sind also weitgehend unabhängig von der IT-Abteilung und können in ihrer Planung rascher, flexibler und agiler auf die sich ständig wandelnden Kunden- und Marktanforderungen reagieren. Darüber hinaus lässt sich SAP BPC tendenziell schneller einführen als die integrierte Planungslösung, die klassischerweise in BW entwickelt wird und dementsprechende IT-Ressourcen erfordert.

Unternehmen sollten jedoch beachten, dass für BPC zwar geringere Implementierungs-, dafür jedoch Lizenzkosten anfallen - im Gegensatz zu BW-IP, das mit der SAP-ERP-Lizenz kostenfrei zur Verfügung steht. Wer also bei der Anschaffung seiner Planungswerkzeuge vornehmlich auf die Kosten achtet, dürfte mit BW-IP besser beraten sein.

Außerdem punktet BW-IP gegenüber BPC mit höherer Stabilität, Skalierbarkeit, Performance sowie Datenintegration und -integrität. Demgegenüber bietet BPC den Vorteil, dass SAP Starter Kits und Rapid Deployment Solutions mitliefert, die als Projektbeschleuniger wirken und für einen schnellen Einsatz des Werkzeugs sorgen. Bei BW-IP werden solche Starter Kits dagegen nicht von SAP mitgeliefert, sondern als Add-ons von SAP-Partnern angeboten. Ein Beispiel dafür ist der Planungswizard "Merlin" von Camelot ITLab, mit dem sich die Einführung von BW-IP beschleunigen lässt. Merlin enthält vorkonfigurierte Szenarien für typische Planungsanforderungen von Unternehmen sowie zusätzliche Planungsfunktionen.

Ein weiterer Vorteil von BPC sind die Business Process Flows. Damit können Unternehmen individuelle Workflow- und Statussysteme modellieren, um die Planungsreihenfolge und den Bearbeitungsfortschritt im Rahmen der verschiedenen Planungsaufgaben zu steuern und zu überwachen.

Excel- und Web-Versionen

Gegenwärtig gibt es für beide Werkzeuge sowohl eine Excel- als auch eine Web-Version, mit der geplant und reportet werden kann: Während bei BW-IP der klassische "BEx Analyzer" und "BO Analysis" für eine Planung in Excel erforderlich sind, ist bei BPC das Enterprise-Performance-Management (EPM) "Add-In" zu installieren. Für die Web-Darstellung wird bei BW-IP der "BEx Web Application Designer", bei BPC der "EPM Web Client" benötigt. Künftig kommt bei BW-IP für das Web noch "BO Design Studio" hinzu, das neue Flaggschiff der SAP für Dashboards. Dieses Werkzeug soll auch die mobile Nutzung des integrierten Planungs-Tools ermöglichen, während für BPC eine "EPM Unwired Mobile App" zur Verfügung gestellt werden wird.