Neue Datenbankgeneration

SAP HANA - weniger In-Memory-, mehr operationale Datenbank

Programmierlogik von der Datenbank entkoppeln

Eine solche Entkopplung der Programmierlogik von der Datenbank wird in Zukunft immer bedeutsamer: Bei Cloud-Datenbanken liegen eventuell die Schlüsselfelder einer Tabelle auf einem ganz anderen Server als die Daten. Das ist eine mögliche Strategie um den Gesamtdurchsatz der Datenbank zu optimieren. Um diese Strategie nicht dem Zufall zu überlassen, verwenden DBMS dazu sogenannte Optimizer, die anhand von Berechnungen aus einer großen Anzahl von Strategien diejenige auswählen, die in der Praxis die beste Performance verspricht und dadurch die durchschnittliche Zugriffszeit optimiert.

ODBMS werden auch als Objekt-Datenbanken oder OLTP (für: Online Transaction Processing) bezeichnet. Die Begriffe sind weitgehend gleich und stammen aus unterschiedlichen Philosophien. So geht der Begriff Objekt-Datenbank davon aus, dass die Datenbank auch nur eine Sammlung von Objekten darstellt, die genauso angesprochen werden wie Programmierobjekte innerhalb einer objektorientierten Programmiersprache. Der Begriff OLTP wird heute als Online Transaction Processing bezeichnet und hieß ursprünglich Object-Layer Transaction Processing, war also ein Synonym zu Objekt-Datenbank. Wer auch immer die Langform "Online" ins Spiel brachte, wollte damit vor allem das Ziel deutlich machen, Zugriffe auf Ergebnisse in Echtzeit zu erzielen. Allerdings sagt die Begrifflichkeit "Echtzeit" ohnehin nicht viel aus, da eigentlich bei jeder Verarbeitung eine Echtzeitverarbeitung angestrebt wird, das gilt genauso auch für klassische SQL-Datenbanken.

In der Praxis ist die Unterscheidung zwischen Non-SQL- und SQL-Datenbanken eher theoretischer Natur. Tatsächlich sind fast alle hoch-performanten SQL-Datenbanken in ihrem Inneren nicht relational mit getrennten Tabellen implementiert. Der Unterschied liegt vielmehr in der Art und Weise, wie auf die Daten tatsächlich zugegriffen wird. Umgekehrt wird damit aber auch deutlich, dass die heutige, vor allem als SQL-Datenbank eingesetzte Software, fast ausnahmslos auch in der Liga der ODBMS mitspielen kann.