SAP entwickelt neue Suchmaschine

Im nächsten Major Release seiner Infrastrukturplattform "Netweaver" will SAP eine Suchmaschine integrieren, die mit unstrukturierten und strukturierten Daten umgehen kann.

Nutzer sollen damit kombinierte Abfragen über beide Typen von Informationen starten können. Suche über unstrukturierte Daten beherrscht Netweaver schon heute. "Gegenwärtig wird Suche beim Knowledge Management zum Durchforsten unstrukturierter Daten genutzt. Wir erweitern die Search auf das SAP-Repository, um einen ganzheitlicheren Ansatz zu bekommen", erklärte Director of Netweaver Lothar Schubert.

Joshua Greenbaum, Analyst bei Enterprise Applications Consulting, erläutert, dass bislang unstrukturierte und strukturierte Daten zwei sehr getrennte Welten darstellen und dass es kaum Technik gibt, die sie auf analytischer Ebene zusammenbringt. Eine einzige Suche über beide Bereiche erlaube Anwendern eine bessere Nutzung ihrer Informationen und einen umfassenderen Blick darauf.

Über eine solche "blended search" könnte ein SAP-Nutzer zum Beispiel alle Rechnungen abfragen, die mehr als 30 Tage überfällig sind. Die Antwort würde dann sowohl die Receivables wie auch Kopien der tatsächlichen Rechnungen aus einem Dokumenten-Repository enthalten.

Google und andere Anbieter böten Desktop-Suchen für unstrukturierte Daten wie E-Mails oder Instant Messages an, so SAP-Mann Schubert. Diese ließen sich nun mit Kundenadressen, Vertriebshistorie sowie Bestellinformationen aus einem Data Warehouse, CRM- und ERP-Systemen sowie Kundendaten-Integrationstechniken kombinieren.

"SAP besitzt die Metadaten und ist in einer guten Position, um eine starke Suchtechnik für diese strukturierten wie auch die unstrukturierten Daten zu liefern", so Schubert weiter. Erhebliche Geschwindigkeitszuwächse verspricht er sich dabei von der Verwendung von In-Memory-Technik. In der Vergangenheit mussten sich Nutzer vor allem auf Datenbanken und Dateisysteme stützen. Nun könne man Indizes komprimiert im Arbeitsspeicher vorhalten und deutlich schneller durchsuchen. Damit wolle SAP auch die "ereignisgetriebene Business Intelligence" vorantreiben.

Greenbaum ergänzt, dass es zwar beim ein oder anderen Wettbewerber vielleicht schon solch hybridisierte Suchtechnik gebe. Es sei aber wichtig, dass diese hier von SAP selbst komme, in deren System viele Anwender eine Menge Informationen vergraben hätten. (Thomas Cloer/hal)

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