Hilfe für Neuankömmlinge

SAP entwickelt App für Flüchtlinge

Das Walldorfer Softwarehaus will auch seinen Beitrag zur Unterstützung der Flüchtlinge leisten und dort helfen, wo es am besten kann. Die Mitarbeiter sind gerade dabei eine „Flüchtlings-App“ zu entwickeln.

In den letzten Tagen haben sich immer öfters hochrangige Manager der deutschen Wirtschaft deutlich zum Thema Flüchtlinge geäußert. Tenor der Aussagen: Wir müssen erstens helfen, und zweitens kommt der Zustrom auch der Wirtschaft zugute, die qualifiziertes Personal sucht.

Nun geht SAP-Personalvorstand Stefan Ries einen Schritt weiter und wird konkret. Am Rande der Messe „Zukunft Personal“ in Köln berichtete er am Dienstag, dass sein Unternehmen dabei ist, eine App zu entwickeln, die Flüchtlinge bei der Registrierung unterstützen als auch die Zusammenarbeit zwischen ehrenamtlichen Helfern und Flüchtlingen verbessern helfen soll. Wie so oft bei guten Ideen entstand auch diese im Kreise seiner Mitarbeiter. Münchner Kollegen hatten sich die zum Teil chaotischen Verhältnisse am Hauptbahnhof angeschaut, als die Flüchtlinge zu Tausenden aus Ungarn die letzten Tage anreisten; und so entstand die Idee einer elektronischen Hilfe. Die Ankommenden sind zum Großteil mit mobilen Geräten ausgestattet.

SAP-Personalvorstand Stefan Ries kündigte in Köln an, dass sein Unternehmen eine App entwickelt, die die Zusammenarbeit zwischen Flüchtlingen und ehrenamtlichen Helfern verbessern soll.
SAP-Personalvorstand Stefan Ries kündigte in Köln an, dass sein Unternehmen eine App entwickelt, die die Zusammenarbeit zwischen Flüchtlingen und ehrenamtlichen Helfern verbessern soll.

SAP-Mitarbeiter spenden 100.000 Euro in einer Woche

Die Idee ist, zum einen den ganzen Registrierungsvorgang zu beschleunigen – eines der größten Hindernisse in der schnelleren Abwicklung. Die App soll in Echtzeit die Verteilung und die Aufnahmekapazitäten im gesamten Bundesgebiet aufzeigen. Zum anderen auch Infos zur Verfügung stellen, wo und wie geholfen werden kann. „Ich erhalte immer wieder Anfragen von Kollegen, die sich unbedingt ehrenamtlich engagieren wollen und nicht weiter wissen“, erzählt Ries. Gegenüber der „taz“ nannte er folgendes Beispiel: „Wenn eine syrische Familie sagt: Wir wissen nicht, wie das mit den Schulen oder mit der Gesundheitskarte funktioniert, kann die App wichtige Informationen liefern und die Familie beraten.“ Sie werde einfach zu bedienen sein und eine technische Hilfe sein, damit sich die Flüchtlinge schneller und besser in ihrem neuen Leben zurechtfinden, verspricht der SAP-Manager.

Als weitere Maßnahme kündigte Ries an, dass sein Unternehmen in den nächsten zwölf Monaten zusätzlich 100 Praktikumsplätze für junge Flüchtlinge und mindestens zehn neue Ausbildungsplätze schaffen werde. Wie Ries gegenüber der CW versichert, verfolgt SAP einen „Drei Säulen-Ansatz“ bei der Flüchtlingshilfe. So ist das Unternehmen aktiv im Bereich Spenden, Aus-und Weiterbildung sowie IT.

  1. 1. Humanhilfe: Über einen so genannten Solidarity Fund sammeln die Walldorfer innerhalb des Unternehmens Geld. In der ersten Woche wurden bereits über 100.000 Euro gespendet. Die gespendete Summe wird von SAP verdoppelt und der Vorstand gibt weitere 500.000 Euro hinzu.

  2. 2. Aus/Weiterbildung: Neben den oben genannten Maßnahmen sollen Flüchtlinge Zugang zu zwei Weiterbildungsplattformen erhalten. Über das Job- und Weiterbildungsportal Academy Cube werden sie an Online-Kursen teilnehmen können. Mit der Schulungslösung SAP Learning Hub erhalten sie Zugriff auf die Wissensdatenbank von SAP.

  3. 3. Die Flüchtlings-App: Sie soll unter anderem die Verteilung und die Aufnahmekapazitäten im gesamten Bundesgebiet aufzeigen.