Rundumschlag: SCO droht Linux-Distributoren

Lizenzgebühren oder Gerichtsverfahren

Chris Sontag, Senior Vice President und General Manager von SCOsource, einer SCO-Division, die für Verwaltung und Schutz des geistigen Unix-Eigentums von SCO verantwortlich ist, sprach mit dem IDG News Service über SuSE, UnitedLinux, IBM und Linux-Nutzer. Seiner Auffassung nach benutzen Linux-Entwickler, Distributoren und Kunden Code, der ihnen nicht gehört. Sollten sie nicht alsbald Lizenzverträge mit dem Software-Unternehmen schließen, würde man sich eben vor Gericht wiedersehen.

IDGNS: SuSE sieht sich gefeit gegen jedwede rechtlichen Schritte Ihrerseits auf Grund von Verträgen mit SCO und UnitedLinux, dessen Mitglied Sie selbst sind. Müssen sich SuSE und andere Linux-Distributoren, einschließlich Red Hat, tatsächlich Sorgen machen?

Chris Sontag: Hinsichtlich der Verträge, die wir mit SuSE und UnitedLinux haben, möchte ich unmissverständlich klarstellen, dass in diesen Verträgen nirgendwo die Rede von einer solchen Art rechtlichem Schutz ist, wie sie das jetzt in der Presse darstellen. Wenn ich an ihrer Stelle wäre, würde ich mich nicht in dieser Weise äußern.

IDGNS: Planen Sie irgendwelche rechtlichen Schritte gegen SuSE oder Red Hat?

Chris Sontag: Zurzeit planen wir nichts dergleichen. Wir konzentrieren uns ganz auf den Prozess gegen IBM. Das heißt aber natürlich nicht, dass wir uns für die Zukunft nicht rechtliche Schritte vorbehalten, um unser geistiges Eigentum zu schützen.

IDGNS: Sie sind ein Mitglied von UnitedLinux. Würden Sie sagen, dass Ihr Prozess gegen IBM zu Reibungen innerhalb der Gruppe geführt hat?

CHRIS SONTAG: Ja, es gibt Reibungen. Aber wir tun unser Bestes, um den Dialog mit den anderen Teilnehmern und Mitgliedern von UnitedLinux offen zu halten. Darl McBride, CEO von SCO, hat unzählige Gespräche geführt mit den anderen CEOs bei UnitedLinux. Wir tun alles, um den Dialog offen zu halten und bemühen uns um eine gütliche Einigung mit allen beteiligten Parteien. Einen solchen Abschluss haben wir bislang zwar nicht erreicht. Doch wir geben die Hoffnung nicht auf.