Rundumbetreuung ist gefragt

Wer seine Unternehmens-IT ganz oder teilweise auslagern möchte, sollte im Vorfeld genau prüfen, welche Services der Dienstleister bereitstellen kann. Nur die Server bei einem Hosting- oder Colocation-Anbieter zu "parken", genügt meist nicht. Der Anbieter sollte idealerweise Branchen-Know-how einbringen und dem Anwender eine maßgeschneiderte Lösung anbieten.

Von: Bettina Böhm

Die Entwicklung der IT-Landschaft wird derzeit maßgeblich von zwei Trends mitbestimmt:

- Unternehmen besinnen sich auf ihr Kerngeschäft und wollen sich immer weniger mit "Nebenkriegsschauplätzen" beschäftigen, wie etwa dem Aufbau und Unterhalt der IT-Infrastruktur;

- DV- und Netzwerkfirmen, Carrier und Serviceprovider greifen diesen Trend auf und bieten eine breite Palette an Outsourcing-Services an: Server-Hosting, Housing, Colocation oder Data-Center-Dienste.

Der Anwender verfolgt mit dem Outsourcing der IT meist das Ziel, Zeit bei der Beschaffung, Installation, Implementierung und Wartung der Netzwerk- und Datenverarbeitungsumgebung zu sparen. Denn der größte Kostenblock ist nicht die Hard- und Software oder die Fläche, die ein Inhouse-Datenzentrum benötigt. Vielmehr sind es die Folgekosten, die beim Verwalten und Erhalten der Daten anfallen.

Deshalb sollte ein Unternehmen prüfen, ob sich mithilfe eines externen Data-Centers diese Kosten minimieren lassen. Nun gibt eine fast unüberschaubare Zahl an Dienstleistern, die Outsourcing-Services anbieten. Der Interessent kann anhand der aufgeführten Kriterien prüfen, ob ein Anbieter für ihn infrage kommt.

Der erste Punkt betrifft das Platzangebot. Es sollte so bemessen sein, dass genügend Raum für Erweiterungen zur Verfügung steht - Stichwort "Skalierbarkeit". Wenn sich ein Anwender beispielsweise nach einiger Zeit dafür entscheidet, weitere Systeme, etwa Webserver oder Speichersysteme, in das Data-Center zu verlagern, muss dieses die neuen Geräte unterbringen können. Skalierbarkeit bezieht sich jedoch auch auf die Services, die ein Dienstleister anbieten kann: Wünscht ein Kunden beispielsweise Server-Load-Balancing-Funktionen, oder will er eine Serverfarm auslagern, muss der Provider dies bewältigen können - und zwar ohne Umzug oder durch Anmieten weiterer Räume, die dann unter Umständen weniger gut abgesichert sind als das eigentliche Datenzentrum.