Bidirektionaler Satellitendienst als DSL-Ersatz

Rückschlag für Wimax: Schweiz entscheidet sich für Internet via Satellit

Die Schweiz möchte ihren Bürgern künftig eine universelle Breitbandversorgung mit Hilfe des Satellitendienst "Tooway" von Eutelsat ermöglichen.

Die Entscheidung der Schweiz ist für Wimax-Protagonisten wie Intel und andere Hersteller sowie für EU-Kommissarin Viviane Reding ein schwerer Rückschlag: zur Versorgung dünn besiedelter oder DSL-freier Regionen mit schnellen Internet-Zugängen hatten sie als ideale Lösung stets die breitbandige Funklösung Wimax angepriesen.

Bei der Swisscom, sie hatte eine öffentliche Ausschreibung des Schweizer Ministeriums für Telekommunikation zur Bereitstellung eines universellen Breitbanddienstes gewonnen, kam man aber zu einem anderen Ergebnis: Nachdem die Swisscom zahlreiche drahtlose Breitbandlösungen untersucht hatte, entschied sich der Carrier für die Satellitenlösung Tooway von Eutelsat.

Tooway wurde Ende 2007 von Eutelsat in Europa eingeführt und nutzt den Satelliten Hot Bird 6 im Ka-Band. Tooway basiert auf dem von ViaSat entwickelten Breitband-Satellitensystem "SurfBeam DOCSIS", das einen Internet Zugang mit Vor- und Rückkanal offeriert. Zum Empfang des Dienstes wird eine 67-Zentimeter große Satellitenantenne benötigt. Ja nach Implementierung sollen mit Tooway im Downlink Bandbreiten bis zu 2 Mbit/s und im Uplink bis zu 384 Kbit/s möglich sein. Über die Tarifierung des Dienstes entscheiden die jeweils regionalen Service Provider. (Computerwoche/mzu)