Social Media und Google-Angebote

Rückblick 2009: Twitter, Facebook und Datenschutz

Datenschutzdebatten reißen nicht ab

Die weiter steigende Nutzung von sozialen Medien hat aber auch in diesem Jahr wieder dazu beigetragen, dass hitzige Datenschutzdebatten geführt wurden. Twitter, Facebook und nicht zuletzt die diversen Google-Angebote verleiten mehr und mehr Menschen, Intimes von sich im Netz preiszugeben. Zuletzt hatte vor allem Facebook mit seinen neuen Privateinstellungen für Verärgerung bei Usern und Datenschützern gesorgt, nachdem die automatische Datenfreigabe nach außen den Nutzern als Verbesserung verkauft worden war (siehe auch Facebook - So schützen Sie Ihre Privatsphäre).

Als Dauerbrenner in der Kritik von Datenschützern erwies sich neuerlich der Internetgigant Google mit seinen zahlreichen neuen Produkten. Um den Angriffen etwas Wind aus den Segeln zu nehmen, startete der Konzern Anfang November das sogenannte "Google Dashboard", worüber die Nutzer ihre persönlichen Daten besser unter Kontrolle halten und mehr Einblick in das Datensammeln des Unternehmens gewinnen sollten.

Als wenig hilfreich für die Datenschutzoffensive des eigenen Konzerns erwies sich jedoch Google-CEO Eric Schmidt, als er im US-Fernsehen sinngemäß zum Besten gab, "wer etwas zu verbergen habe, sollte dies vielleicht gar nicht erst tun". Doch nicht nur in punkto Privatsphäre, auch in Copyright-Fragen eckte Google neuerlich an und sorgte vor allem mit seiner Buchdigitalisierung bei Verlagen für Verstimmung.

Urheberrecht bleibt Konfliktthema

Die Überforderung klassischer mit den neuen Medien ließ sich auch 2009 wieder an heftigen Urheberrechtsdiskussionen und dem damit verknüpften Online-Piraterieproblem ablesen. Das mittlerweile schon traditionsreiche Konfliktthema Copyrights gipfelte in diesem Jahr in der Verurteilung der schwedischen Pirate-Bay-Betreiber. Was folgte, waren weitere Prozesse, Verbote der Torrentseite in einzelnen Ländern sowie die Stilllegung von Pirate Bay.

Dass dem Piraterieproblem damit jedoch nicht beizukommen ist, bewies der Effekt, der durch die Pirate-Bay-Abschaltung ausgelöst wurde. Nach wie vor ist ein Großteil der illegalen Dateien im Netz verfügbar, nachdem die Seite kurzerhand auf andere Server umgezogen ist. Auch Sicherheitsexperten betonen, dass die Stilllegung die Situation eher noch verschärft habe. (pte/mje)